Pioneer Fayola - Praxistest auf www.audisseus.de - Foto: Fritz I. Schwertfeger / Pioneer - www.audisseus.de
Pioneer Fayola - Kabelloses Musiksystem

PIONEER FAYOLA - KRAFTVOLLES UND KOMPAKTES MUSIKSYSTEM MIT VOLLAUSSTATTUNG


PIONEER FAYOLA


Autor: Fritz I. Schwertfeger

Bilder: Fritz I. Schwertfeger / Pioneer

17. April 2018


Am Anfang war es nur ein Gedanke. Drahtlose Musikübertragung die raumübergreifend mit den eigenen Bedürfnissen mitwächst. Pioneer hat diesen Gedanken mit seinen Fayola Musiksystem in die reale Welt überführt und ihm Flexibilität und unkomplizierte Bedienung mit auf den Weg gegeben.


PIONEER FAYOLA - KABELLOS UNTERWEGS


Pioneer Fayola - Zugegeben, das Fayola Musiksystem sieht auf den ersten Blick unscheinbar aus. Was aber nicht darüber hinwegtäuschen soll, dass es mit hochintegrierter Intelligenz und jeder Menge innovativer Funktionen vollgepackt ist. Die klassischen Zuspieloptionen wie Bluetooth oder der Zugriff auf Inhalte von Smartphone / Tablet via WLAN sind selbstverständlich. Ebenso auch die Einbindung in die eigene, mit hochaufgelösten Inhalten bis hinauf zu 24  bit / 192 kHz und sogar DSD 5,6 MHz bestückten Musikbibliothek. Ob diese dann auf einem NAS oder dedizierten Musik-Server abgelegt ist, spielt für das System eine untergeordnete Rolle, denn das System findet sie ohne weiteres zutun. Streaming-Dienste wie TIDAL, Deezer und Spotify bieten sich ebenso an wie die unzähligen Radiostationen von TuneIn.

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Mit den als offene Konzepte ausgelegten, also herstellerübergreifenden Multiroom-Standards FlareConnect sowie DTS-Play-Fi und auch Chromecast überlässt Pioneer dem Besitzer eine reiche Auswahl an weiteren Möglichkeiten des medialen und vor allem auch gleichzeitig synchronen Multiroom-Erlebnisses über das eigene WLAN-Netz. Besagte Standards erlauben es auch, das Fayola System bei Bedarf per Sprachsteuerung (Amazon Alexa oder Google) zu animieren. Soll Amazons Alexa in die Pflicht genommen werden, bietet sich hierfür beispielsweise Onkyos Smart Speaker P3 an, während der Google Assistant mit dem aus gleichen Hause stammenden Onkyo G3 aufs Wort hört. 

 

Zentrale Einheit eines Fayola Systems ist das Media Center AC-400, welches die vorhin erwähnte allumfassende Zulieferung, ganz gleich ob Musik im klassischen Sinn, Streaming, Film und Fernsehton oder Multiroom-Streaming souverän verarbeitet. Hierfür lässt es mit einem 32Mbit DSP auf Basis von Cirrus Logic, der sich auch um die D/A-Wandlung kümmert, ordentlich die Muskeln spielen. Die Geschwindigkeit und Geschmeidigkeit mit sich durch sämtliche Menüs pflügen oder durch noch so umfangreichen Musikbibliotheken stöbern lässt und das enorm flotte Reaktionstempo des Fayola Systems ist beeindruckend. Während das FS-W40 Fayola-Musiksystem als 2.0 System konzipiert ist, stellt das FS-W50 System die 2.1 Variante mit Subwoofer dar.

 

Als sozusagen mitwachsendes System, überlässt es Pioneer dem Nutzer sich genau die Variante zusammenzustellen, die er benötigt. So lässt sich je nach Gusto und ohne viel Federlesens mit den beiden Surround-Speakern FS-S40 das Ganze auch zum 4.1 Surround-Set für imposante Filmabende erweitern. Denn ganz gleich, ob hochwertige Mehrkanalformate wie DTS-HD Master Audio, Dolby TrueHD oder die datenreduzierten Varianten Dolby Digital und Dolby Digital Plus, Dolby ProLogic II oder DTS Neo:6 zum Einsatz kommen sollen, sie alle werden dekodiert.


PIONEER FAYOLA - DESIGN


Wenig erstaunt nimmt man das geringe Gewicht des Media-Centers zur Kenntnis, wenn man ihn an den Ort seiner künftigen Wirkungsstätte bewegt. Eine ins Gewicht fallende Verstärkersektion wird schlicht obsolet, dank der aktiven 2-Wege Lautsprecher des Systems, die zudem per Funk eine drahtlose Anbindung finden. Ausgestattet sind die Satelliten jeweils mit einem 20 mm messenden Hochtöner sowie einem 90 mm Tiefmitteltöner die von einer einer Class-D Verstärkersektion im Inneren angetrieben werden. Die unteren Oktaven unterstützt der als geschlossenes Downfiring-System arbeitende Subwoofer, der sein 200 mm messendes Chassis ordentlich in Schwingung zu versetzen versteht.

 

Die Entwickler von Pioneer zeigen eindrucksvoll, dass ein durchdachtes System durchaus in Plug & Play Manier innerhalb kürzester Zeit eingerichtet werden kann. Die aktiven Lautsprecher sind entsprechend ihrer Position gekennzeichnet und werden per angeleiteter Menüführung in kürzester Zeit vom System selbst erkannt, synchronisiert und eingerichtet. Bei künftigen Systemstarts ist kein weiteres Zutun notwendig. Gedanken machen muss man sich lediglich um erreichbare Steckdosen in der Nähe der Satelliten oder des Subwoofers machen, aber das war es dann auch schon. Von der Verkabelungs-Odyssee konventioneller Systeme kann man sich also getrost verabschieden.

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Pioneer Fayola FS-W50

 

In einem Rastermaß von 44,5 cm anstelle der in der HiFi-Welt gewohnten 43 cm eingefasst, macht das Media Center mit seiner schlanken Höhe von gerade mal 6,5 cm einen eleganten und unaufdringlichen Eindruck. Und das ganz gleich, ob es auf einem Regal im Schlafzimmer oder einem Sideboard im Wohnzimmer residiert. Auf smartes Understatement und für eine elegante Integration ins Wohnambiente getrimmt, präsentiert sich das Gehäuse des Media-Center entweder in anthrazit-grauer oder weißer Ausführung.

 

Fährt man mit dem Finger über die Oberfläche sorgt der keramische Anteil im Kunststoff des Gehäuses für eine besondere Haptik. Auch bei näherer, eingehender Betrachtung sieht die Oberfläche sehr wertig und edel aus. Unterstrichen wird dieser Eindruck von der gesamten Oberseite, die in fein gebürstetem Aluminium eingefasst ist. Statt die Front mit überzähligen Tasten zu überfrachten, beließen es die Entwickler bei Pioneer bei einem mittigen Display und den wichtigsten Bedienfunktionen, die sich über sanft reagierende Sensortasten anwählen lassen.

 

Rückseitig betrachtet gibt sich das Media-Center durchaus kontaktfreudig. Für zuspielende Quellgeräte, stehen zeitgemäße HDMI-Eingänge bereit. Ganz gleich also, ob es sich dabei um den Sat-Receiver, Blu-ray Player, der Spielkonsole oder eine Streamingbox wie dem AppleTV oder das Amazon Fire TV handelt. Erfreulich dabei, dass die Ingenieure bei Pioneer den Transformationsprozess in welchem wir uns gerade befinden, also den Übergang von Full-HD auf 4K nicht außer acht gelassen haben. So sind alle HDMI-Anschlüsse sowie der HDMI-Ausgang mit dem nach den derzeit höchsten Standard HDCP 2.2 zukunftssicher ausgelegt.

 

Zudem auch beruhigend zu wissen, dass HD-Material von Blu-ray beigesteuert, auf eine 4K Auflösung hochgerechnet werden kann, um dann an den evtl. bereits vorhanden 4K TV weitergereicht zu werden. Was übrigens das Fayola System auch in Sachen Fernsehton im Alltag enorm praktisch erscheinen lässt, ist die Möglichkeit die Toninformation per ARC-Funktionalität (Audio Return Channel) direkt an das Media-Center weiterzureichen. Ein weiteres optisches oder gar analoges Cinch Kabel für die Fernsehtonübertragung ist also unnötig und der Fernsehton gewinnt enorm von den Fähigkeiten des Systems, ohne dass im Wohnzimmer große Lautsprecher, Verstärker oder meterlange Kabelleitungen notwendig werden.


PIONEER FAYOLA - FUNKTIONALITÄT


Bleiben wir auf der Rückseite fällt hier auf, dass neben einem optischen Eingang, an den gerne vorhandene DVD, CD- oder MD-Player ihre Inhalte beisteuern, auch ein klassischer analoger Anschluss für beispielsweise Vintage-Tape-Deck oder unter Verwendung eines Phono-Pre auch gerne der Plattenspieler angedockt werden kann. Gut, das analoge Signal wird intern digitalisiert aber hier wollen wir mal nicht päpstlicher als der Papst sein. Hardcore Vinyl-Liebhaber werden sicherlich nicht auf so eine Lösung setzen, sondern im separaten Kämmerlein ihr spezielles Setup bereithalten. Aber für den Vinyl-Genuss zwischendurch sicher eine interessante Alternative. Und wenn wir schon mal dabei sind, über die zuvor erwähnte Konnektivität des Fayola-Systems kann ein Vinyl-Album im Wohnzimmer wiedergegeben werden und zeitgleich parallel in der angrenzenden Küche über kabellose One-Box-Systeme wie dem Pioneer MRX-5 oder MRX-3 wiedergegeben werden.

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Pioneer Fayola FS-W50

 

Für die Aufnahme von USB-Sticks oder USB-Festplatten findet sich rückseitig eine entsprechende USB-Buchse. Das erweist sich als ultrapraktisch, da so im Handumdrehen mit einem 128 GB Stick ein stattliches Reservoir an Musikinhalten bereitsteht, ohne ins Netzwerk oder Internet zu müssen. Das beherrscht das System natürlich mit links und nimmt entweder per Netzwerkkabel oder per WLAN sowohl im 2,4 GHz als auch im störunempfindlicheren 5 GHz Band Kontakt ins heimische Netzwerk auf. Störunempfindlicher und mit größeren Reserven in Sachen Bandbreite ausgestattet ist stets die Verbindung per Ethernetkabel, sodass sich diese Form der Anbindung speziell für Streaminganwendungen am ehesten empfiehlt.

 

Was dann wiederum verblüfft, ist der rückseitige UKW-Antennenanschluss und die mitgelieferte UKW-Wurfantenne. Trotz aller Moderne lässt Pioneer auch einen Schlenker für old school Radio-Enthusiasten zu. Das hat nicht nur durchaus Charme sondern bietet als pfiffiges Detail auch die Möglichkeit wenn das Netzwerk aus welchen Gründen auch immer nicht erreichbar ist, trotzdem nicht von wichtigen Nachrichten oder Sendungen ausgeschlossen zu sein.

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Und auch in Sachen Bedienkomfort bietet das Fayola-Musiksystem Möglichkeiten in Hülle und Fülle. Wer auf die bereits erwähnte Sprachsteuerung verzichten kann, der freut sich über die trotz der umfangreichen Möglichkeiten des Systems sehr übersichtlich und gut strukturiert aufgebaute Remote App für iOS oder Android. Ist kein Smartphone, Tablett oder DAP wie der Pioneer XDP-100R zur Hand über den eine Steuerung ebenso möglich ist, bietet sich ganz klassisch die mitgelieferte Fernbedienung an.

 

Via informativen Display am Media-Center oder falls der TV genutzt wird per grafischer Oberfläche, lassen sich alle Einstellung und Bedienoptionen einstellen oder anwählen. Was ich als absolut begeisterndes Highlight empfinde ist sogar die Möglichkeit während ein Stück aus der Musikbibliothek gestreamt wird, per Fernbedienung zum nächsten Track zu skippen. Das hat was. Die Bedienung des Fayola-Systems ist somit äußerst komfortabel und im Grunde kinderleicht zu bewerkstelligen, ohne den Nutzer trotz der unzähligen Optionen zu überfordern.


PIONEER FAYOLA - KLANG


In den ersten Hörrunden, mit datenreduzierter Internetradiokost, beweist das Fayola Musiksystem das DSP-basierte Aufpäppelungs-Systeme - sinnvoll eingesetzt - durchaus einen Mehrwert mitbringen. So klingt beispielsweise beim mit 128 kbps gestreamten Sender SWR 1 die Stimme der Nachrichtensprecherin im Stereo-Modus mit aktivem „Advanced Sound Retriever“ nicht nur angenehmer, sondern auch körperhafter. Die vorhandene Fülle des wohlig-warm temperierten Grundtonbereichs, sorgt für eine hohe Verständlichkeit der stimmlichen Artikulation und beschert dem Klangbild bei musikalischem Programm durch die nahtlos einsetzenden Vehemenz der unteren Oktaven einen sehr hohen Spaßfaktor.

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Pioneer Fayola FS-W50

 

Das funktioniert auch bei der direkten Übertragung via Bluetooth sehr gut. Hier verzichtet Pioneer zwar auf den aptX-Codec, was aber letztlich elementar weniger ins Gewicht fällt, denn der audiophile Nutzer wird diese Funktion vermutlich eher lediglich zur musikalischen Berieselung im Hintergrund in Anspruch nehmen. So oder so überzeugt das Pioneer System schon hier mit seiner bereits durchschimmernden Charakteristik, die in Richtung einer warmen, englischen Spielweise mit füllig sattem Bass und farbigem Mittenband schielt. Nicht das wir uns hier falsch verstehen, auch was die obere Frequenzetage anbelangt, liefert das Fayola-System in Sachen Transparenz und Auflösungsfähigkeit ein mehr als ordentliche Leistung ab, die sich jedoch insgesamt mehr mit einer güldenen, samtigen Intensität präsentiert.

 

Die wahren musikalischen Fähigkeiten zeigen sich dann per Zugriff auf den Musik-Server mit hochwertig audiophiler Kost. So stellt sich bei dem in DSD 2,8 MHz vorliegenden Stück „The Bridge“ von Sonny Rollins aus dem gleichnamigen Album, was die Größe und Weite der Darbietung betrifft, eine durchaus realistische Reproduktion der akustischen Größenmaßstäbe ein. Zu keiner Zeit drängt sich das Gefühl auf, einem „kleinen“ Lautsprecher-Setup zuzuhören. Das Klangbild wirkt stets in sich groß und bruchlos. In Sachen Bühnentiefe offenbaren die aktiven Lautsprecher des Fayola-Systems zwar nicht die gleiche Tiefenstaffelung wie sie die zum Vergleich herangezogenen aktiven Nubert nuPro A-500 Standsäulen aus dem Ärmel schütteln, aber erfreuen dafür mit ihrer direkten, lebendigen Spielweise. Es zeigt sich, dass das Fayola Musiksystem das musikalische Geschehen, von einer gedachte Grundlinie zwischen den beiden aktiven Lautsprechern eher in Richtung der Zuhörer nach vorne projiziert und so für eine äußerst involvierende Darbietung sorgt.

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Pioneer Fayola FS-W50

 

Was ebenfalls angenehm auffällt ist die trennscharfe Lokalisationsfähigkeit. Die Instrumentierung wirkt nicht einfach eindimensional ineinander verkeilt, sondern erlaubt ein feines auseinanderhalten der Musiker in ihrer jeweiligen Position. Vor allem das Schlagwerk und Percussion Elemente vereinen Glanz und Schmiss, ohne dabei ins nervige überzugehen. Da zeigt sich klar definierter Umriss, präzise Körperhaftigkeit und die perkussiven Elemente klingen deutlich nach Metall statt nach etwas unbestimmbar artifiziellem. Oha, das lässt durchaus aufhorchen, speziell wenn das klar und facettenreich dargebotene Saxophon einsetzt und sich das Gefühl einstellt es stünde in Lebensgröße direkt neben einem. Auch die Bassläufe sind klar nachverfolgbar, mit viel Tempo und Verve nicht einfach irgendwo positioniert, sondern klar und präsent im Gesamtgeschehen dargeboten.

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Die vorher erwähnte eher tonal wärmere Abstimmung zeigt sich auch bei Bill Callahans in 44,1 kHz / 16 bit vorliegenden Stück „Drover“ aus dem Album Apocalypse. Das Höhenspiel zeigt sich langzeittauglich und geschmeidig, während die stimmliche Intonation auf ein transparentes, aber dennoch satt unterfüttertes Mittenband schließen lässt. Die Stimmfarben sind authentisch während auch die feinen Modulationsstufen dem Hörer nicht verborgen bleiben. Ohne sich all zu sehr mit der Exegese allerfeinster Mikrodetails zu befassen, legt das Fayola-System lieber größeren Wert auf den generellen musikalischen „Flow“ an sich. Die füllig und satt intonierte Spielweise führt zu einem in keinster Weise aufdringlich wirkendem Klangbild, sondern betont den lebendigen Grundcharakter des Systems.

 

Dabei besonders erfreulich ist die Tatsache, dass sich der Subwoofer trotz seiner fest verankerten Übernahmefrequenz nicht über Gebühr ins Geschehen vordrängt, sondern eine homogene Anbindung und damit ein bruchloses Gesamtbild liefert. Sofern dennoch mal erforderlich, lassen sich für eine individuelle Anpassung des Klangbildes sowohl Höhen und Bässe als auch der Pegel des Subwoofers bequem über die App feinjustieren. 

 

Mit welchem Ausmaß an Intensität und Druck die unteren Frequenzbereiche dargeboten werden, zeigt sich recht deutlich beim Stück „Hyper-Ballad“ von Björk aus dem Album Post. Alles andere als schlank, schiebt sich eine füllige Basswoge durch den Hörraum, die man dem kompakten Subwoofer in dieser Form gar nicht zugetraut hätte. Da wird solides Fundament in unangestrengter Manier dargeboten. Warm, kräftig und sonor zeigen sich die unteren Oktaven ohne dabei langsam oder übermäßig aufgedickt zu wirken. Zugegeben, so staubtrocken und präzise wie der ASW608 von Bowers&Wilkins klingt es nicht. Aber dafür begeistert der Pioneer Subwoofer mit seiner Autorität und Durchsetzungsfähigkeit, die sich auch eindrucksvoll im Filmbetrieb offenbart.

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Hollywood-Filme in Mehrkanalton werden zwar lediglich als eine 4.1 Soundkulisse ausgegeben, aber dank DSP-basierter Unterstützung wird der Center nicht zwingend vermisst. Bei Blade Runner 2049 überrascht mich zunächst die realitätsnahe Intension von kleineren Details. So ist beispielsweise die Regenszene durchaus als fulminant zu bezeichnen, denn nicht der Regenguss als solcher ist nicht nur fein ausdifferenzierend wahrnehmbar, sondern auch dessen charakteristisches Aufprasseln auf metallischen Oberflächen.

 

Dialoge wirken klar und in ihrer Artikulation präzise vernehmbar, gleichzeitig sonor unterfüttert und authentisch in ihrer Plastizität. Das Fayola-System liefert an sich ein sehr räumliches und alles andere als beengt wirkendes Filmerlebnis. Und das auch dann, wenn auf Helferlein wie künstliches Panorama, Dynamic Range Control, Dimension, Dialogoptimierung und das Theaterfilter verzichtet wird. Voreingestellte Presets lassen sich zwar ebenfalls einsetzen, bleiben aber für meine Zwecke unangetastet.

 

Sehr imposant zeigen sich die unteren Oktaven im zweiten Kapitel des Films. Während des Fluges in die Stadt brechen tief hinabreichende unentwegt grollende Basswogen in den Hörraum, dass kein Auge trocken bleibt. Sehr breit, füllig und mit einem noch angenehm krawallig-freudigen Anstrich steigt der Pioneer Subwoofer in tiefe Bassbereich hinab und bleibt dennoch unangestrengt und sauber aufspielend. Spätestens beim rhythmischen Niederprasseln der Trommelschläge und den einsetzenden Synhiesoundgewitter wird das Erlebnis perfekt und für die Größe des Systems schlicht atemraubend.


PIONEER FAYOLA - FAZIT


Das Pioneer Fayola System eröffnet ein mehr als interessantes neues Spielfeld und ist für all diejenigen gedacht, die ein hochmusikalisches wohlig warmes wie üppig farbenfroh timbriertes Allround-All-In-One-Wonder mit seidig-güldenen Obertontemperament suchen. So bedient das Fayola System sowohl die musikalische als auch cineastische Fraktion, peppt den Fernsehton auf und macht Multiroom in nie gekannter Leichtigkeit und Vielfalt zum Kinderspiel. 

 

Es spielt insgesamt enorm musikalisch auf ohne sich mit überflüssiger audiophiler Erbsenzählerei aufzuhalten. Denn dafür ist es schlicht auch nicht konzipiert. Vielmehr zielt es auf den unkomplizierten und ohne jegliches Zeremoniell im Alltag zweckdienlichen Musik- und Filmgenuss ab. Es punktet zusätzlich mit hochwertiger Verarbeitung und einem nüchtern reduzierten, zeitlosen Äußeren. So wird das Fayola System auch all denen gerecht, die sich keinen Gerätefuhrpark, sondern ein hochwertiges Entertainment-System wünschen welches sowohl in Stereo, als auch in Mehrkanal punktet. Dass dabei auch das Kabelverlegen zu den Akten gelegt werden kann, macht es um so grandioser.

 

Chapeau Pioneer, mit dem charmanten Fayola System zeigen die japanischen Ingenieure den oft beschrieenen Innovationsgeist und verstehen es sowohl optische Ästhetik als auch opulente Funktionsvielfalt unter ein Hut zu bekommen. Und während sich die Damenwelt über die smarten wie kompakten Komponenten verzückt zeigt, frohlocken die Herren, die sich über ein zukunftsfähiges System und dessen homogenen und kräftig-agilen Klangbild vor Freude die Hände reiben.


PIONEER FAYOLA

Pioneer Fayola - Praxistest auf www.audisseus.de - Foto: Fritz I. Schwertfeger - www.audisseus.de

 

  • 89 Pkte Klang
  • 95 Pkte Ausstattung
  • 80 Pkte Verarbeitung
  • 95 Pkte Bedienung
  • 90 Pkte Bassqualität
  • 88 Pkte Neutralität
  • 83 Pkte Feindynamik /
    Präzision 

 

Preise:

Fayola FS-W40:   749,00 Euro

Fayola FS-W50:   999,00 Euro

 

Subwoofer FS-SW40:  249,00 Euro

Surround:  FS-S40:      299,00 Euro

 

Multi-Room Lautsprecher MRX-5: 349,00 Euro

Multi-Room Lautsprecher MRX-3: 299,00 Euro 

 

 

Erhältlich im Fachhandel sowie über www.pioneer-audiovisual.eu

 

Pioneer & Onkyo Europe GmbH

Zweigniederlassung Willich

Hanns-Martin-Schleyer-Straße 35

D-47877 Willich


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