Test: Adam Audio A8H - Drei-Wege-Aktivmonitor - Bild: Fritz I. Schwertfeger - www.audisseus.de

ADAM Audio A8H - Drei-Wege-AktivMonitor


Autor: Fritz I. Schwertfeger

Bilder: Fritz I. Schwertfeger

25. Februar 2024


Test - Adam Audio A8H - Der Drei-Wege-Aktivmonitor A8H repräsentiert die Speerspitze innerhalb der DSP-basierten A-Serie des Berliner Herstellers Adam Audio. Dass sich mit aktiven Lautsprechern aus dem Studiobereich auch im heimischen Gefilden gut hören lässt, ist längst kein Geheimnis mehr. Mit interessanten und bedienerfreundlichen Lösungen begegnet Adam Audio aufstellungs- wie raumbedingten Problemstellungen und dürfte damit nicht nur die Studio-Profis, sondern auch gehobene audiophile überzeugen. 


Adam Audio A8H - Auch wenn der Adam Audio A8H Aktivlautsprecher mit Abmessungen von 38,2 cm Breite, 27,4 cm Höhe und 32,9 cm Tiefe noch einigermaßen gut transportabel daherkommt ist keineswegs von einem Kompaktböxchen die Rede. Nein, tatsächlich ist hier ein durchaus ernst zu nehmendes Kaliber gemeint. Bandscheibenschonende 13,6 kg Gewicht pro Box, erlauben dennoch eine Positionierung auf Studiotisch, frei auf Stativen, einem Sideboard oder Regal. Vorgesehen für eine bevorzugt horizontale Aufstellung zeigt sich die A8H hinsichtlich ihrer Präsenz im Raum eher platzsparend statt üppig und verschwenderisch.

 

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Praktisch dabei, dass der Hersteller auf der Unterseite in mittiger Position gleich vier Gewindebuchsen angebracht hat. Damit lassen sich die A8H Monitore mit entsprechender Vorrichtung optional auch direkt an Wand oder Decke anbringen. Ja, und wie ist das in diesem Fall dann mit der sonst hier üblichen, rückseitigen Bedienbarkeit, könnte sich jetzt so mancher fragen? Unproblematisch, denn die A8H ist dank ihres Ethernetanschlusses im Nu im heimischen Netzwerk auffindbar und dank der kostenlos von Adam Audio beigesteuerten A Control Remote-Software bequem vom Rechner oder  Laptop konfigurierbar.  

 

Das ist ein, vor allem wenn man die Tiefe der Einstellmöglichkeiten bedenkt, mehr als nur nutzerfreundliches Konzept. Gerade Raumanpassung, die üblichen High- und Low-Shelf-Filter, mehrere parametrische Equalizer, voreingestellte Klangkurven und erst recht individuell auf die Raumsituation maßgeschneiderte Frequenzkorrekturen per Knopf- bzw. Mausknopfdruck abrufbar zu halten, ist schlicht sensationell. Für an letzter Stelle genannte Raumeinmessung ist freilich ein Messmikrofon und die SoundID Reference Software von Sonarworks erforderlich. Während Profis sich hier vollends austoben können, kommt aber auch der audiophile Nerd hier auf seine Kosten und das ganz ohne Studium zum Toningenieur. 

 

Das schwarz folierte Gehäuse ist eher pragmatisch wie zweckmäßig, richtet sich eher an professionelle Tonmeister als an private Hörgourmets. Die drei Chassis der A8H finden sich auf der Schallwand nah beieinander angeordnet. Das sieht nicht nur eindrucksvoll aus, sondern sorgt für ein homogenes akustisches Zentrum im Sinne einer virtuellen Punktschallquelle. Die A8H eignet sich insbesondere für größere Räumlichkeiten, wird für mittlere und größere Hörabstände primär verwendet. Wobei sie auch im Nahfeld eine mehr als nur gute Figur macht. Dass dabei, gerade trotz der platzsparenden Abmessungen, ein respektables Gehäusevolumen zur Verfügung steht, weckt speziell im Hinblick auf das Tieftonfundament durchaus besondere Erwartungen. 

 

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Um nicht all zu ins Detail gehen zu müssen, verweise ich an dieser Stelle an den vorangengenen Test der Adam Audio A7V, in welchen sehr viele hier erwähnte Features und Einstellmöglichkeiten detaillierter beschrieben sind. 

 

Schaut man auf die Rückseite der A8H, fällt zunächst das sauber angepasste Elektronikmodul mit seinen physischen Bedienelementen auf. Das alles wiederum strapaziert das Auge nicht mit unzähligen Schaltern und Knöpfen, sondern mit einer logischen, bedienerfreundlichen Struktur. Linksseitig die Eingangssektion, die dem Nutzer wahlweise den symmetrischen oder auch unsymmetrischen Anschluss überlässt. Rechtsseitig die Anpassungssektion, die sowohl die Eingangsempfindlichkeit, wie auch weitere Parameter regelt. 

 

Kurzum, die Vorteile der Aktivtechnik werden hier sichtbar. Elektronische Filter leisten durchaus mehr als passive Weichen, schützen nicht nur die Chassis vor Überlastungen, sondern helfen auch bei raum- wie aufstellungsspezifischen Problemstellungen weiter. Die Ortsfilter zur Anpassung an den Raum sowie auch der Aufstellungsposition (Desk) lassen sich bei der Adam Audio A8H entweder wie bereits erwähnt aus der Ferne oder von Hand per Knopfdruck kinderleicht bedienen und einstellen. Und das nicht in Form eines sonst eher unübersichtlichen "Mäuseklaviers", sondern anhand eines auf der Rückseite der Box per LED visuell sichtbar und somit sofort intuitiv bedien- und verständlich gemachten Schemas.  Als zusätzliche Besonderheit verfügt die A8H auch über die Möglichkeit ein auf dem DSP hinterlegtes Klangbild aufzurufen. Hier kann entweder auf die lineare Einstellung „pure“, oder die wärmer abgestimmte „UNR“ (Uniform Natural Response) genannte Einstellung zurückgegriffen werden. Alternativ stehen bei Position „Ext“ zuvor erstellte Raumkorrektur-Kurven und entsprechende Filter bereit, die mit der SoundID Reference Software von Sonarworks per Mikro im eigenen Hörraum ausgemessen und erstellt wurden.  


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Der als Remote Control beschriftete Netzwerkanschluss, erlaubt wie bereits erwähnt die Steuerung des Ganzen über die A Control Software per Rechner oder Laptop. Die Software ist übersichtlich und zugleich intuitiv bedienbar, was das Handling ungemein erleichtert. Per A Control lassen sich nicht nur weitere Feinheiten, wie ein mehrbandiger, parametrischer Equalizer individuell einstellen und bei Bedarf abrufen, sondern auch künftige Software-Updates aufspielen und damit verbunden auch weitere, neu dazukommende Funktionalitäten. Beruhigend in dem Sinne, das so auch das Thema Zukunftssicherheit im Blick behalten wurde. Kommen wir zum Signalpfad, eingehende Signale werden zunächst über hochwertige A/D-Wandlung in die digitale Ebene überführt und intern vom DSP mit 24 bit / 96 kHz weiterverarbeitet. Nach der für jeden Chassiszweig separat erfolgten Wandlung zurück in die analoge Ebene, bekommt jedes Chassis seine maßgeschneiderten Leistungsanteile zugewiesen. So kann der Tieftöner auf ein Leistungsreservoir von 250 Class-D-Watt in der Spitze zurückgreifen, während auf Class AB sowohl für den Mitteltöner (70 Watt / Spitze), wie auch den Hochtöner (20 Watt / Spitze) gesetzt wird. 


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Adam Audio A8H - Hörtest


In der vorangegangenen Besprechung der Adam Audio A7V zeigte der kompaktere Aktivmonitor bereits eindrucksvoll seine Qualitäten. Da stellt sich erwartungsgemäß die Frage, inwiefern sich die mit größeren Volumen und zusätzlichen Mitteltöner ausgestattete A8H hier unterscheidet. Und natürlich, ob das Klangbild der Adam Audio A8H, Präzision und Genuss in derartiger Form vereint, so dass sich nicht nur Tonprofis, sondern folgerichtig auch HiFi-Traditionalisten davon angesprochen fühlen. An verschiedenen Set-Ups gehört, durften als Vorstufe sowohl eine Quad Artera Pre, ein RME-ADI 2 DAC wie auch der Eversolo DMP-A8 an die A8H andocken, während musikalische Inhalte via Roon und Qobuz zugeführt wurden.  

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Allgemein gesprochen, fällt die Adam Audio A8H mit hoher Detailfreude und Neutralität auf. Im Hochton löst sie dabei hochgradig, wohlgemerkt jedoch ungemein feinpoliert auf, so dass die obersten Lagen nicht nur akkurat sondern ausgesprochen feingewoben dargereicht werden. Dabei gibt es keinerlei raue oder gar glasig-harte Tendenzen, trotz aller tendenziell analytisch ausgeprägten, lebendig-temperamentvollen Gangart. Wenn man so will, kann man auch von einer offen-luftigen, luziden Charakteristik sprechen.

 

Ein einschläfernd langweiliges Klangbild, das ist mit der Adam Audio A8H, schlicht nicht zu machen. Trotz ihrer Positionierung auf der helleren Seite von Neutral, besteht hier nicht die Gefahr einer all zu ermüdenden Spielwiese. Tatsächlich erstaunt mich die hohe Detailfreude und das dennoch dabei ohne Übertreibung sehr gelöst und offen wirkende Klangbild beim Stück „Autumn Song“ von Laura Veirs (Album: Found Light). Bezeichnend hier der erste Aha-Moment. Der entsteht bei der tonalen Darstellung des Umgreifen des Musikers auf dem Griffbrett. Speziell, die dabei entstehenden, charakteristischen Töne der über die Gitarrensaiten gleitenden Finger geraten derart präzise und plastisch konturiert, dass man sofort ein exaktes Bild vor Augen hat. Beim Umschalten auf meine passiven Isophon Indigo, die hier gerne ein wenig verrunden, fällt dieser Unterschied sofort auf.

 

Im Vergleich zur A7V fällt mir hier kein rein in qualitativer Hinsicht direkt oder gar deutlich festzumachender Unterschied auf. Jedoch passiert hier dennoch etwas, denn es fügt sich ein nachvollziehbar erhöhter Grad an Unangestrengtheit hinzu. Interessant. Tatsächlich könnte man das auch als mühelosere Feinauflösung bezeichnen. So nehme ich im mikrodynamischen Bereich, eine Schippe mehr Durchhörbarkeit, Reinheit und Auflösung wahr, was möglicherweise auch auf den transparenteren Mitteltonzweig der A8H zurückführen ist. Dass es die A8H beim Glanz- und Transparenzgrad trotz ihrer leichten Betonung nicht übertreibt, wird Freunde von vornehm zurückhaltend dosierten Obertonlagen nicht wirklich beruhigen. Aber viel mehr eher all diejenigen, die viel Wert auf jedes Detail und jede noch so feine tonale Verästelung legen. Und sollte es mal zu viel des Guten werden, sei es aufgrund einer zu hell abgemischten Aufnahme oder bedingt durch eine karge, schallharte Umgebung, so kann hier durchaus schon mal Entwarnung gegeben werden.

 

Denn die sich anbietenden Korrekturmöglichkeiten (DSP), erweisen sich schlicht als sehr veritable und kinderleicht bedienbare Problemlöser. Neben der einfachen Pegelabsenkung ist es vor allem die sehr praktikable, weil feinfühlig einstellbare Anwendung des parametrischen EQ, die hier auf individuelle Hörvorlieben Rücksicht nimmt. Besondere Wirkung entfalltet letztlich, die den Raum einbeziehende Einmessung. Und das gilt nicht nur für die höheren Lagen, sondern für das Klangbild als Ganzes. 

 

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Kommen zum Mittenband, welches sich zunächst mit ausgewogenen und neutral gehaltenen Klangfarben bemerkbar macht. Flankiert von einer hohen Transparenz führt dies in Summe zu einer ganz und gar unschüchternen Spielweise und das im positiven Sinne. Hier wird nichts angewärmt oder etwa überpräsente Lebendigkeit suggeriert, sondern Stimmen und Instrumenten klar und akzentuiert Leben eingehaucht. Sprich, hier kommt nicht nur zackiger Attack, sondern auch auch ordentlich „drive“ ins Spiel. Die A8H wirkt dabei, und gerade hier liegt die Kunst wie ich finde, eben auch nicht zu nüchtern oder emotionslos. Nein, ganz im Gegenteil, sie transportiert dennoch Stimmwiedergabe und Gitarre beim Stück „The Thrill Is Gone“ von B.B.King mit beweglicher wie substanzieller Körperhaftigkeit und einem fein gezeichneten, akkuraten Umriss. Das entfaltet durchaus mitreißende Wirkung, denn hier wird einem im Grundsatz auf der transparenteren Seite von Neutral gehaltenen Mittenband, eine ausgeprochen tonale Durchlässigkeit mit hoher dynamischer Wendigkeit mit auf den Weg gegeben. All zu kühle Sterilität ist dabei nicht zu befürchten, aber es findet hier definitiv keine Betonung in Richtung einer wärmeren, weicheren Ausrichtung statt. 

 

Das bringt mich gleich zur nächsten Feststellung. Während andere Lautsprecher diese Form der Emotionalität gerne mit einer kleinen Anwärmung im Stimmbereich für einen fülligeren und gleichzeitig sanfter granulierten Auftritt erkaufen, verzichtet die A8H mit ihrer eher schlackenfreien Attitüde in dieser Hinsicht zwar auf diese "hygelige"Gemütlichkeit, bleibt aber dennoch langzeittauglich. Viel mehr gelingt der A8H hier das Kunststück, dass sie für meine Ohren nicht nur deutlich offener und ehrlicher im kritischen Stimmbereich klingt, sondern aufgrund der nicht vorhandenen Bräsigkeit, eindeutig ermüdungsfreier spielt. Was aber wie gesagt nicht bedeutet, dass die A8H hier zu clean oder artifiziell klingt. Ganz im Gegenteil, weiteres Kunststück der A8H, dank ihres Mitteltöners: So steht die A8H im direkten Vergleich mit der aus gleichem Stall stammenden, Zwei-Wege-Box A7V deutlich besser im Saft bei strafferen und vollständiger wirkenden Spielfluss. Hier macht sich wie ich finde, der Mitteltöner durchaus positiv bemerkbar, denn während bei der A7V der Tieftöner auch das Mittenband beackert, tritt hier bei der A8H eine durchaus hörbare Steigerung hinsichtlich Detailfeinheit und letztlich auch Kontur in Erscheinung. 

 

Aber das mit der Kontur hört da nicht einfach auf. Auch in den tieferen Lagen macht sich das bemerkbar. Die Bassqualität, das muss man eindeutig sagen, gehört eindeutig zu den Schokoladenseiten der Adam Audio A8H. Ausgestatt mit reichlich Attack, stehen hier Druck und Punch in einem ausgewogen-kräftigen und eben stimmigen Verhältnis zueinander. Das lässt den Tiefton pfeilschnell wirken, er klingt auch sofort ab, ein wabberndes Nachschwingen kennt die A8H definitiv nicht. Fast schon gegensätzlich wirkt da beispielsweise der süffig-saftige Tiefton einer KEF LS 50 Wireless II. Während hier eine angewärmte Fülle dominiert, bleibt die Adam Audio straff, trocken und tight. Bei der A8H wurde nach meinem dafürhalten auf das allerletzte Quentchen Tiefgang zugunsten von Präzision und Beweglichkeit im Bass verzichtet und das ist auch gut so. Wer hier in subsonische Gefilde abtauchen will, der greift einfach auf einen entsprechend spezialisierten Subwoofer zurück. 

 

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Nichtsdestotrotz, kommen wir wieder auf die A8H zurück. Hier verblüfft es mich dennoch, zu welchen Basswogen und damit mit einbezogen, auch zu welchen Pegeln die A8H dabei imstande ist. Der hier erreichbare Impact ist schlicht immens und deutlich früher geht da eher mein persönliches "Toleranz-Meter" in den roten Bereich, als die A8H. Grobynamisch kann sie straff zupacken, wirkt dabei wie eine ausgewachsene Standbox, nur im Grunde präziser und direkter. Im Vergleich zur A7V ist ein ausgedehnterer Tiefgang zu vernehmen, hier wirkt die A8H etwas gehalt- und kraftvoller. Gerade bei Stücken wie „Soil und Colts“ von Raime (Album: Quarter Turns Over A Living Line) wird es einem atmosphärisch gesprochen, fast schon Angst und Bange. Oder nehmen wir das Stück „FI3AC2399010“ von Aleksi Perälä (Album: Gaia 15), hier zeigt sich interessanterweise im Vergleich zur Abacus Mirra 14, die anders gelagerte Diktion der A8H. Während die Abacus Mirra 14 hinsichtlich Bassvolumen und Tiefgang eine Schippe mehr in die Waagschale legt, bleibt die A8H hier etwas leichter, schlanker abgestimmt aber dafür mit einen wunderbar detailreichen und durchlässig federnden Tiefton. Letztlich bewegen sich hier, sowohl die Adam Audio, als auch die Abacus, auf einem qualitativ sehr, sehr hohen Niveau, so dass dies letztlich eher einen Geschmacks- denn Qualitätsaspekt darstellt.


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Ebenfalls auffällig ausgeprägt geben sich ihre Qualitäten hinsichtlich der räumlichen Darstellung zu erkennen. Natürlich spielen der A8H, ihre hohe Auflösung und der eben feinsinnig ausgestaltete Transparenzgrad quer durch alle Frequenzbereiche hinsichtlich einer exakten Lokalisation und Positionsbestimmung, enorm in die Karten. Die Abgrenzungsfähigkeit bei eng arrangierten Stücken, sprich innerhalb auch von noch so kompliziert verwobenen Klangebenen ist um es kurz zu machen, bestechend. Mühelos lassen sich, ohne Überdeckungseffekte befürchten zu müssen, nicht nur allerfeinste Details erkennen sondern auch der Umriss, die Körperlichkeit und die tonale Variationsvielfalt eines Instrumentes exakt ausmachen. Nimmt man beim Hören im Nahfeld den umgebenden Raum aus dem Spiel, dann separiert sie mit sicherer Hand und zeigt unumwunden einen direkten, ungefilterten Zugang zum Geschehen. Ganz gleich wie, d.h. auch wenn sie im Abstand von drei Metern und damit nicht mehr in Richtung Midfield gehört wird, bleibt sie ihrer Attitüde treu, wenngleich in abgemildeter Form. Da passt es durchaus, dass die A8H den Raum eher direkt vor der Boxengrundlinie entstehen lässt, so dass das Klangbild zum Hörer hin projiziert wird. 

 

Dabei wird weniger Wert auf die Simulation einer wie auch immer gelagerten Raumtiefe gelegt, die A8H zeigt einfach das, was auf der Aufnahme vorhanden ist. Viel mehr geht es ihr um das akurate Ausleuchten der Randbereiche und gleichzeitig eines deutlich konzentrierteren, mehr in Breite wie auch gewissermaßen in die Höhe abzielenden Blicks in das Geschehen hinein. Und das wie erwähnt, bei bemerkenswert ausgeprägter Abbildungsgenauigkeit, die mit hoher Ortungsschärfe und Plastizität einhergeht. Das führt dazu, dass sich eben nicht der Eindruck einer auf Achse bezogenen Aneinanderreihung tonaler Ereignisse manifestiert. Viel mehr ist eine dreidimensionale Struktur die Folge, die dabei ohne jegliche Weichzeichnung auskommt. Ja, Freunde von auffällig weitläufig die Tiefe gereichenden Staffelungen werden hier sicher weniger auf ihre Kosten kommen, denn die A8H ist mehr auf die unmittelbar direkte Abbildung und frontale Räumlichkeit getrimmt. Was im Umkehrschluss zu keinem euphonisch warmen, sonder eher zackig lebendigen Charakter führt. Oder anders ausgedrückt einer sehr kurzen Leitung, direkt zum musikalischen Geschehen. 


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Ηört man denn weitere Unterschiede im Vergleich zu den Adam Audio A7V oder den noch kompakteren Elac AM 200? Selbstverständlich, alles andere wäre ja auch verwunderlich. Hier ist neben der Tieftonperformance ein deutlich volleres und vor allem substanzielleres Klangbild vor allem im Mittenband zu benennen. Im direkten Vergleich zeigen sowohl die A7V als auch die AM 200 von Elac eine anders gelagerte, wenn man so will, geringere Griffigkeit und Körperlichkeit im Stimmbereich. So wirkt die Stimmfärbung ein wenig pasteliger und kühler, während sich der Brustton bei Männerstimmen ein Quäntchen reduzierter gibt. Letztlich durchaus hörbare Unterschiede. 


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Adam Audio A8H - Fazit


Bei der A8H von Adam Audio wuppt man unmerklich das Bein und verliert sich rasch ins musikalische Geschehen. Dabei wirkt die A8H wie ein starker Espresso, geradlinig, direkt, dabei hoch emotional. Sie empfiehlt sich mehr für Freunde einer klaren, akkurat wie neutral ausgeprägten Hörstilistik, die keinen besonderen Wert auf euphonisch angewärmte und schwelgerisch weitläufig in die Tiefe gerückte Hörpanoramen legen. Dafür erhält man im Gegenzug eine anspringende Lebendigkeit und eine sagenhafte Durchhörbarkeit, die sämtliche Facetten und Feinheiten freilegt, ohne dabei ermüdungsanfällige Härten an den Tag zu legen. 

 

Das, und ihre fast schon unglaubliche Flut an Korrekturmöglicheiten hinsichtlich Aufstellungs- und Raumgegebenheiten freuen nicht nur den Profi im Studio, sondern auch den highender, der vielleicht den Gerätefuhrpark reduzieren oder einfach mal etwas Neues ausprobieren will. Arbeitsgerät hin oder her, es ist kein Widerspruch, dass man mit ihr Musik auch genießen kann. Dass sie mir persönlich in der "Pure" Grundeinstellung ein Quäntchen zu neutral klingt, kann man ihr nicht vorwerfen, denn das ist nun mal ihre Kernkompetenz.

 

Erfreulich wiederum, dass sich mit dem abrufbaren "UNR" Preset, im Handumdrehen zu einer wärmeren Wiedergabe gegensteuern lässt. Das Sahnehäubchen ist letztlich die individuelle Raumeinmessung und die damit einhergehende Möglichkeit, das Klangbild viel genauer in Richtung der persönlichen Präferenzen wie auch der Raumoptimierung zu trimmen. Summasummarum, die Adam Audio A8H ist einen wahrer Temperamentsbolzen, der aber auch sanft kann und neben Musikexegese auch Musikgenuss par excellence zu bieten hat. 

ADAM AUDIO A8H

 

Preis: 3.199,98 Euro (Paar)

Ausführung: Schwarz

Garantie: 5 Jahre 

 

Erhältlich im Fachhandel oder im Webshop von ADAM Audio 

Weitere Informationen unter www.adam-audio.com