TIDAL integriert MQA / Meldung auf www.audisseus.de / Foto: MQA / TIDAL
TIDAL integriert MQA / Meldung auf www.audisseus.de / Foto: MQA / TIDAL


TIDAL INTEGRIERT MQA - STREAMING IN HIRES


Autor: Fritz I. Schwertfeger

Bilder: TIDAL / MQA / Fritz I. Schwertfeger

16. Januar 2017


Diese Engländer...schreiben im Grunde am 5. Januar diesen Jahres Geschichte, förmlich im Vorbeigehen, während der CES in Las Vegas und gehen in aller Gemütlichkeit und ohne viel Aufsehens zum Fünf-Uhr-Tee über.  Mit der Integration von MQA in den Musik-Dienst TIDAL ist Streaming künftig nicht nur in CD-Qualität, sondern insbesondere mit hochaufgelösten Alben in Bittiefen von 24 Bit und Samplingfrequenzen von bis zu 352,8 / 384 kHz ganz einfach ausgedrückt - Realität. 

 


MAGIC...BROUGHT TO YOU BY MQA


TIDAL integriert MQA / Meldung auf www.audisseus.de / Foto: Fritz I. Schwertfeger / audisseus.de

 

TIDAL-HiFi Abonnenten können sich entspannt zurücklehnen. Ohne Aufpreis, wenn auch zunächst nur über die Desktop-Version auf dem Rechner verfügbar,  ist die Integration von MQA während der diesjährigen CES in Las Vegas förmlich geräuschlos über die Bühne gegangen. Dabei könnte man doch meinen, dass dieses "Joint-Venture" etwas mehr Aufmerksamkeit und Lametta durchaus verdient hat. Unter der Rubrik "Masters" findet sich bei TIDAL nun der MQA-Albenkatalog, der schon mal eine ordentliche Größe aufweist und verschiedene Genres abgedeckt, so dass für jeden Geschmack etwas dabei ist.


HIRES-STREAMING VIA TIDAL


TIDAL integriert MQA / Meldung auf www.audisseus.de / Foto: MQA

 

Dabei braucht sich niemand grämen, der kein mit einem MQA-Decoder ausgestattetes Gerät sein eigen nennt. Die auf den Servern von TIDAL vorliegenden MQA-Masters Alben werden von jedem nachgeschaltetem externen D/A-Wandler als 24 Bit / 96 kHz Aufnahmen wiedergeben, allein dies schon mal Grund zur Freude - HiRes Streaming ist dank MQA schon mal angekommen. MQA ist keine Zauberei, sondern schlicht die clevere Lösung des Bandbreitenproblems. Einzelne, hochaufgelöste Files in Masterqualität sind ausufernd groß und erreichen bei 24 Bit / 384 kHz gerne mal ca. 250 MB. Ein Album wird also gerne 1- bis 1,5 GB groß.

 

Den Engländern gelingt das Kunststück die hochqualitative Masteraufnahme, auch Studio-Master genannt, auf das Datenvolumen einer herkömmlichen CD zu kodieren. Dabei bleibt die Datenrate von MQA konstant bei ca. 1,2 Mbps, selbst bei Auflösungen bis hinauf zu 768 kHz / 24 Bit. Verglichen damit, wirken die Datenraten von 24 Bit / 96 kHz mit ca. 2,4 Mbps und 24 Bit /192 kHz mit ca. 5,6 Mbps gigantisch und verdeutlichen, warum das Stichwort Bandbreitenproblematik bisher ein Thema war. 

 

TIDAL integriert MQA / Meldung auf www.audisseus.de / Foto: Fritz I. Schwertfeger / audisseus.de

 

MQA steht für "Master Quality Authenticated" und wird oftmals fälschlicherweise als eigenständiger Codec betrachtet. Dabei hat Bob Steward, Gründer von Meridian, ein (De-) Kodierungsverfahren entwickelt, das mehrere gordische Knoten durchgeschlagen zu haben scheint. Hochqualitative Studio-Master-Aufnahmen werden mittels eines mathematischen Verfahrens von Ungenauigkeiten und damit Signalverfälschungen auf der Zeitachse bereinigt, was ein natürlicher klingendes Klangbild nach sich zieht. Anschließend wird das riesige Datenvolumen auf das Format einer CD herunterkodiert. Klein genug also um via TIDAL den Traum von HiRes-Streaming aus dem Internet wahr werden zu lassen. Oder auch, wenn hochaufgelöste Inhalte beispielsweise über www.onkyomusic.com oder www.highresaudio.com erworben wurden, platzsparend im Speicher eines mobilen Digital Audio Players abgelegt zu werden.  MQA hat auch auch das Zeug unseren Genuss, Umgang und Verständnis für Musik auf den Kopf zu stellen. Denn während in den Neunzigern und danach, Musikgenuss via MP3 für bequemes Handling bei klanglicher Askese stand, kann MQA mit HiRes-Streaming, Geschichte schreiben. So gesehen ist das neue Verfahren ein im positiven Sinne zu betrachtendes, tonales, trojanisches Pferd. Das zunächst sichtbare Äußere entspricht in Wortbreite und Samplingfrequenz dem Äquivalent der klassischen CD. In diesem Fall einer verlustfrei komprimierten Musikdatei in 24 Bit / 44,1 kHz bzw. 48 kHz. Als Datencontainer wird auf bewährte Formate wie FLAC, ALAC oder WAV zurückgegriffen, so dass eine Rückwärtskompatibilität zu Geräten ohne MQA-Decoder definitiv gewährleistet ist.

 

Per speziellem, mehrstufigen Kodierungsverfahren, für das Auge von außen also nicht sichtbar, verbergen sich die hochaufgelösten Inhalte eines MQA-Files, bis hinauf zu Auflösungen von 24 bit / 384 kHz isoliert und verlustfrei komprimiert in der tieferen Struktur, also im Inneren der Datei. Dazu wird im ersten Faltungsprozess beispielsweise von 192 kHz auf 96 kHz kodiert, im zweiten von 96 kHz auf 48 kHz. Ein 96 kHz Master wird beispielsweise im ersten Faltungsprozess in den 24 Bit / 48 kHz Mantel eingekapselt. Mit den vorliegenden Masters über TIDAL kann so in 24 Bit / 96 kHz gestreamt werden. Geräte mit eingebauten MQA-Decoder wie der mobile HiRes-Player Pioneer XDP-100R oder der Brooklyn DAC von Mytek sind somit in der Lage die darüber hinausgehende, gesamte Auflösungsbreite zu encodieren.

TIDAL integriert MQA / Meldung auf www.audisseus.de / Foto: Fritz I. Schwertfeger / audisseus.de

 

Wir erinnern uns, nach MP3 fand langsam ein Transformationsprozess statt, der uns zu CD-Qualität im Flac-Format führte. Die darauf folgende Stufe, folgt den Gesetzen der Logik. Und zwar die bereits im Studio als hochaufgelöste Master vorliegenden Aufnahmen eines Albums, losgelöst vom physikalischen Medium, als unkomprimiertes WAV oder verlustfrei komprimiertes Flac zum Download anzubieten. So ergänzen HiRes-Alben die eigene Musikbibliothek - und werden, abgelegt auf einem NAS oder der Festplatte / SSD des Rechners,  innerhalb des heimischen Netzwerks zum Abruf von Clients jeglicher Couleur bereit gehalten. Stores wie www.highresaudio.com sind hier seid Jahren aktiv, prüfen penibel die von den Plattenlabels bereitgestellten Master auf Qualität und Authentizität. Schließlich will niemand durch simple Interpolation hochgejazzte Inhalte statt nativen HiRes-Files vorgesetzt bekommen. 

 

Streaming von HiRes-Inhalten im eigenen Netzwerk ist heutzutage selbstverständlich, findet nicht nur auf der hochwertigen Anlage statt, sondern zusätzlich auch auf im ganzen Haus verteilten Multiroom-fähigen Systemen, wie beispielsweise von Heos by Denon, Bluesound  oder Raumfeld. Aber auch mobile HiRes-Player, ob von Astell & Kern, Pioneer, Onkyo und unzähligen anderen Herstellern, haben den Genuss von hochaufgelösten Musikinhalten selbstverständlich werden lassen. Einen Schritt weiter geht nun MQA und bringt uns so die volle Bandbreite der Masteraufnahme nahe. Ob unterwegs auf dem mobilen Digital Audio Player, der Musikanlage im Fahrzeug oder zuhause. Hi-Res Streaming mit bis zu 384 kHz ist möglich und unterliegt keiner Beschränkung mangels Internet-Bandbreite. 


TIDAL integriert MQA / Meldung auf www.audisseus.de / Foto: Highresaudio.com

 

Nun kann die Integration von MQA in Streamingdiensten wie TIDAL als ein zusätzlicher Baustein in Sachen HiRes-Musikgenuss betrachtet werden. Die Veränderung unseres Anspruchs in Sachen Qualität und unser Umgang mit musikalischen Inhalten befindet sich erneut auf einem Weg der Transformation . Höchste Qualität, nämlich so wie vom Künstler oder Toningenieur vorgesehen, wird der neue Anspruch. Dieses Umschwenken, weg von datenreduzierter Kost, hin zu hoher Qualität, zeigt sich bereits an der Renaissance der Schallplatte.

 

Steht also HiRes Streaming in Konkurrenz zur Schallplatte? Mitnichten. Die hohe Qualität einer Schallplatte lässt sich unterwegs nicht genießen und der haptische Genuss, sowie die entschleunigende Wirkung sind ein Kapitel für sich. Dennoch findet sich bei MQA der gleiche qualitative Anspruch, wenn die Qualität des Studio-Masters im mobilen HiRes-Player greifbar wird. Werden Künstler dadurch nun um Lohn und Brot gebracht, wenn nur noch (HiRes-) gestreamt wird? Eine zugegeben schwierige Frage. Viele Musikbegeisterte unterstützen ihrer Lieblingskünstler in dem sie gestreamte Alben auf Vinyl erwerben und die Konzerte besuchen. Außerdem und das sollte nicht vergessen werden, können die Studio-Master Alben ebenfalls erworben werden. Schließlich ist TIDAL als Streamingsdienst eine Art größerer Baumarkt, der eine gewisse Bandbreite und nicht jeden Bedarf abdeckt. Der geneigte HiFi-Connaisseur indes, wird seine ausgesuchten Alben nach wie vor bevorzugt in gut sortierten HD-Stores wie www.highresaudio.com oder www.onkyomusic.com in höchster Qualität erwerben.  Schließlich erwarten ihn dort neben einer exklusiven Auswahl in Sachen MQA-Alben, eine interessante Auswahl von HiRes-Inhalten quer durch alle Musikgenres sowie zahlreiche DSD-Alben. Und ebenfalls erwähnenswert, neben einem bemerkenswert guten Service auch innovative Features wie das "Virtual Vault" bei highresaudio.com.

 

HiRes-Streaming via TIDAL bietet ein neue Facette in Sachen Musikgenuss, es bleibt spannend zu sehen, wohin die Reise gehen wird. Das TIDAL / MQA Ticket ist jedenfalls gelöst. 

 


MQA Limited

Latham Road, Huntingdon

Cambridgeshire PE29 6YE

United Kingdom

 

 

Mail: info@mqa.co.uk

www.mqa.co.uk

 

TIDAL

www.tidal.com

 

 


Weitere Produkte im Test: