NuForce DAC80 / STA120  -  Praxistest  auf www.audisseus.de
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Foto: NuForce

D/A-WANDLER / ENDVERSTÄRKER KOMBI NUFORCE DAC80 / STA120 - IM PRAXISTEST


NUFORCE DAC80 / STA120

 


Autor: Fritz I. Schwertfeger

Bilder: NuForce / Fritz I. Schwertfeger

28.12.2015

 

 

Viel hilft viel, lautet oft das Credo unter High-Endern. Dass in der heutigen Zeit eine ausufernde und die Bandscheiben schädigende Materialschlacht nicht ausschließlich zum perfekten Klang führen muss, will der kalifornische Audio-Spezialist NuForce unter Beweis stellen. Zu diesem Zweck gesellen die amerikanischen Spezialisten dem mit gerade mal knapp 23 cm breiten und 5,9 cm hohen D/A-Wandler DAC80 den genauso hoch wie breit bauenden Class-D Endverstärker STA120 dazu.

 

NuFORCE DAC80 / STA120: DER AUFBAU

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Optisch aufeinander abgestimmt, dominiert bei beiden eine angenehme wie vollkommene Schnörkellosigkeit. Gerade Linien und pure Schlichtheit verleihen ein dezentes Auftreten und sorgen dennoch für ein unverkennbares Design. Bedienung und Steuerung der NuForce Kombi übernimmt lediglich der auf dem DAC80 befindliche Drehregler oder die mitgelieferte Fernbedienung. Das ist nicht nur praktisch und hübsch anzuschauen, sondern funktioniert auch erstaunlich einfach und unterstreicht den Anspruch Design, Funktionalität und Praktikabilität in destillierter Form auf die Spitze zu treiben. Dieses Ensemble dürfte aber nicht nur Design-Ästheten ansprechen. Viel mehr dürfte es für all diejenigen von besonderem Interesse sein, die sich musikalisch betrachtet hauptsächlich auf digitaler Domäne bewegen. Auf lossless in CD-Qualität streamende Musikdienste wie z.B. TIDAL zurückgreifen oder auch eine umfangreiche mit HiRes-Inhalten bestückte Musikbibliothek ihr Eigen nennen. Aber nicht nur! - In Sachen Konnektivität hält der DAC80 gleich vier digitale Pforten zum Eintritt bereit. Ob nun der Mac/PC via asynchronem USB Anschluss oder der Netzwerkplayer über die beiden koaxialen S/PDIF Eingänge vorstellig werden – dem DAC80 ist es einerlei. Hauptsache es wird dafür gesorgt, dass mediale Inhalte, ob es wie bereits erwähnt nun Streamingdienste (Spotify, Deezer, Apple Music etc.) mit ihren Millionen von Songs, Internetradio oder die eigene Musiksammlung ihren Weg zu ihm finden. (Freigegebene Ordner einer NAS via MacBook Air funktionierte übrigens auch ganz prima). Ältere Gerätschaften, wie z.B. CD-Player, DAT- oder MD profitieren ebenfalls von den Fähigkeiten des NuForce D/A-Wandlers. Wer seinem Fernseher oder der Spielkonsole zu hochwertigem Klang verhelfen will, der kann diese einfach per optischem Toslink anbandeln lassen. 

 

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Mit dem DAC80 und dem Endverstärker STA120 reduziert sich nicht nur der Platzverbrauch allgemein,  sondern auch der Gerätefuhrpark insgesamt. Dank seiner fernbedienbaren Lautstärkeregelungsfunktion übernimmt der DAC80 auch gleich die Funktion der Vorstufe. Das Schaltungsdesign der analogen Vorstufe verzichtet auf Umwege durch unnötige Bauteilegruppen und  zeichnet sich so durch kurze Signalwege aus. Von den Ausgängen des DAC80 geht es dann direkt per unsymmetrischem Ausgang in den Endverstärker STA120. Noch puristischer kann zu Werke gehen, wer aktive Lautsprecher sein Eigen nennt. Der schließt den DAC80 einfach direkt an diese an und schon kann es los gehen.

 

Damit Auflösungseinbußen bei niedrigen Pegeln, aufgrund des geringer werdenden Datenvorrats beim Runterregeln - ein Manko der digitalen Lautstärkeregelung - gar nicht erst in Erscheinung treten, übernimmt der mit 32-Bit operierende und somit über reichlich Reserven verfügende D/A-Wandler AK 4390 von Asahi Kasei diesen Job. Beim weiteren Blick ins Innere zeigt sich, das nicht gekleckert, sondern geklotzt wurde. So sticht neben einem üppig dimensioniertem Ringkerntrafo auch gleich eine Phalanx aus 16 Siebkondensatoren ins Auge. Das saubere, getrennte Aufbaulayout lässt ebenso aufhorchen wie der Spartan Logic-IC (FPGA) von Xilinx, der auf eine Programmierung in Richtung individueller, implementierter Funktionalität hindeutet. Eben benannte Field Programmable Gate Array Einheit nimmt in diesem Fall ein behutsames Re-Clocking aller eingehenden digitalen Daten vor, um Taktungenauigkeiten zu minimieren. Auf das in der Regel übliche Upsampling verzichtete man bei NuForce ebenso wie auf einen symmetrischen Ausgang. 

 

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NuForce Kombo: Kraftvoll, platzsparend, effizient - ein schlichtes wie wohlklingendes Statement.

 

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Kompakthelden unter sich die unterschiedlicher nicht sein könnten. 


NuForce DAC80 / STA120

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Genauso sauber verarbeitet und mit peniblem Layout-Geschick angeordnet auch der Endverstärker STA120. Als Class-D Verstärker steht sein Konzept für hohe Effizienz bei geringen Wärmeverlusten. Einst verpönt, beweisen aber gerade die nach dem selben Prinzip arbeitenden Chakra Endstufen von Linn, dass audiophil und Class-D kein Widerspruch sein müssen. Auffällig bei STA120 ist zunächst sein absolut massiver dimensionierter Ringkern, der auch den meisten Platz im Gehäuse einnimmt. Auch hier sorgt eine ganze Reihe Siebkondensatoren für stabile Energieversorgung der Transistoren die im On- / Off-Schaltbetrieb fahren und sich des vorher durch Pulsweitenmodulation in passende Pulsfolgen gebrachten Musiksignals annehmen dürfen. Ein Tiefpass vor dem Signalausgang sorgt schließlich dafür, dass hochfrequente Störsignale außen vor bleiben. Im Gegensatz zum Kennlinien-Betrieb von Class-A/B oder zum auf Dauerdurchgang geschaltetem Class-A Betrieb ist durch den permanenten Schaltbetrieb eine hohe Effizienz möglich. Dadurch wird Energie nicht unnötig in Wärme verheizt, was wiederum weniger erforderliche Kühlfläche nach sich zieht. Somit sind hohe Leistungsabgabe und geringe Gehäusedimensionen kein Widerspruch in sich. Beide Komponenten sind hervorragend verarbeitet wirken wie für die Ewigkeit gebaut. 

 

Hörtest 

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Im Hörtest zeigte die Kombination aus DAC80 und  STA120, dass die vom Hersteller angegebenen 125 Watt an 4 Ohm pro Kanal (85 Watt / 8 Ohm) durchaus mit entspannter Hand eine KEF LS50 an die Leine nehmen konnten. Mit souveräner Autorität ließ das  NuForce Gespann  quer durch alle Genres ein breite, lebhafte Bühne entstehen. Gerade das Timing der Instrumentierung bei „The Daily Growl“ von Lambchob (Is A Woman) ließ das Stück wendig und ergreifend, statt matt und lustlos wirken. Die Kombination arbeitete feinste Details mühelos mit hoher Transparenz und Leuchtkraft heraus. Bestechend neutral in den Mitten und kraftvoll, geradlinig und druckvoll im Bass spielten die NuForce Probanden mit schnellen Tempo auf. Herrlich sonor und erdig warm dabei die Stimme Kurt Wagners.

 

Contemporary

Und auch bei Metamorphosis 1 (Akufen Reinterpretation) von Bruce Brubaker (Glass Piano Versions) zeigte sich recht schnell und mit großer Deutlichkeit das feine Differenzierungsvermögen des NuForce Duos. Mühelos bauten sie eine druckvolle Unterkonstruktion auf, die das Stück dramatisch und dennoch leichtfüssig statt behäbig auftreten ließ. Ebenfalls imposant die breite Bühnenabbildung, der glasklare Duktus und die Stimmigkeit der Höhenwiedergabe. Ein Genuss wie das Musikstück den Hörer so Stück für Stück in seinen Bann zog, währen die NuForce Kombi nicht mal ansatzweise Mühe hatte die verschiedenen Ebenen des Stücks fein säuberlich und sehr plastisch darzustellen.  

 

Klassik

Der insgesamt neutrale Wiedergabe-Charakter wurde über Lautsprecher wie der bestechend präzisen KEF LS50 deutlich zu Tage gefördert. Klassische Werke wie „Die Geschöpfe des Prometheus, Op.43:Overture“ von Beethoven aus dem Album Triple Concerto in 24 bit / 96 kHz von highresaudio.com vorliegend, wurden mit detail- wie farbenreichen Habitus intoniert. Schattierungen im Spiel der Violinen erhielten Ausdruck und Eleganz, während Blasinstrumente und Pauken mit der nötigen Autorität und Wucht in Erscheinung traten. Ohne die Übersicht zu verlieren glänzte die NuForce Kombi mit lupenreinen dynamischen Sprüngen, die das Gespann quasi mühelos aus dem Ärmel zu schütteln schien. Mit scharfer Ortungstiefe wurde auch auch der letze Winkel ausgeleuchtet und eine fundierte, temperamentvolle Darbietung abgeliefert.

 

Electro

Bei „Head And Shoulders“ von Leftfield (Alternative Light Source) fokussierte das Wandler/Endstufen Duo das immer dichter werdende Klanggeschehen sehr präzise auf den Punkt und schob mit druckvoller, lebendiger Spielweise das Stück in den Hörraum. Die Beatsalven standen dabei souverän mitten im Klanggeschehen, während die Stimmpartitionen mit satter Kontur zum Ausdruck kamen. Mit seiner strukturierten, agilen und ausdrucksstarken Spielweise nahm die NuForce Kombi auch größere Lautsprecher wie die Canton Vento 890.2 mühelos an die Leine. Ausreichend Kraft für einen fülligen Bass stand immer an und so verwandelte die minimalistische Kombi den Hörraum mit viel Spielwitz und Drive in eine pulsierende Partymeile.  

 

Fazit:


 

Mit der Kombination aus DAC80 und STA120 stellt NuForce eine zeitgemäße Interpretation von modernem Hifi vor. Wer auf platzsparendes minimalistisches Design bei hohem klanglichem Niveau Ausschau hält, dürfte mit der NuForce Kombi sein Glück finden. Lediglich die fehlende DSD-Unterstützung könnte moniert werden, aber daran dürften sich vermutlich die Wenigsten stören. Mit der klanglich voll auf der Höhe stehenden digitalen D/A-Wandler / Endverstärker Kombination stellen die Amerikaner einen waschechten Wolf im Schafspelz auf die Beine, der mit einem fairen Preis-Leistungsverhältnis aufwartet und für freudiges Händereiben bei so manchem High-Ender sorgen dürfte.  

 

 

NuForce DAC80/STA120 -  Praxistest  auf www.audisseus.de

          NuForce DAC80

  • 95 Pkte Klang
  • 80 Pkte Ausstattung
  • 90 Pkte Verarbeitung
  • 90 Pkte Bedienung
  • 90 Pkte Bassqualität
  • 95 Pkte Neutralität
  • 100 Pkte Feindynamik / Präzision 

 

Preis: ca. 800 Euro

Erhältlich im Fachhandel sowie Internethandel

Vertrieb: www.optoma.de

 

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         NuForce STA120

  • 90 Pkte Klang
  • 80 Pkte Ausstattung
  • 90 Pkte Verarbeitung
  • 80 Pkte Bedienung
  • 90 Pkte Bassqualität
  • 90 Pkte Neutralität
  • 90 Pkte Feindynamik /
    Präzision 

 

Preis: ca. 800 Euro

Erhältlich im Fachhandel sowie Internethandel

Vertrieb: www.optoma.de



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