beyerdynamic DT 240 PRO / Praxistest auf www.audisseus.de / Foto: Fritz I. Schwertfeger / www.audisseus.de
beyerdynamic DT 240 PRO

beyerdynamic DT 240 PRO - Mobiler Crossover


BEYERDYNAMIC DT 240 PRO


Autor: Fritz I. Schwertfeger

Bilder: beyerdynamic / Fritz I. Schwertfeger

24. Januar 2018


beyerdynamic DT 240 PRO - Der Heilbronner Audiospezialist beyerdynamic ist im professionellen Bereich eine etablierte Größe und blickt mitt-lerweile auf eine beinahe 100 jährige Firmenhistorie zurück. Mit bestem Renommee und großer Erfahrung aus dem Studiobereich im Rücken ist der Name beyerdynamic aber auch bei audiophilen Kopfhörerfreunden ein für höchste Klangqualität stehender Begriff. Neuentwicklungen wie der DT 240 PRO profitieren hiervon und bieten bereits im professionellen Einsteigerbereich eine hohe Klanggüte bei vielfältiger Anwendungsbreite.  


beyerdynamic DT 240 PRO - Ein ERSTER BLICK


Zugegeben, die Vorstellung des beyerdynamic DT 240 PRO hat mich durchaus überrascht. Ein Kopfhörermodell unterhalb des jahrzehntelang etablierten DT 770 PRO kam in meinen Überlegungen seltsamerweise gar nicht vor. Vermutlich schlicht damit erklärbar, dass der Fokus eher in Richtung eines DT 1880 PRO lag, welcher die Reihen zwischen den vor gar nicht all zu langer Zeit vorgestellten DT 1990 PRO und DT 1770 PRO schließen könnte, um bei der doch recht prominenten Geschwistergalerie zu bleiben.  

Aber genug der Träumereien, befassen wir uns lieber mit dem „kleinen“ PRO über den man sich in der Entwicklungsabteilung in Heilbronn besondere Gedanken gemacht hat. Wie der Namenszusatz bereits verrät, richtet sich der DT 240 PRO zunächst - aber nicht nur - an ein eher arbeitsfreudiges, professionelles Umfeld. Kreative, rastlose Köpfe beispielsweise, die in der heutigen Zeit mit GarageBand ganze Musikalben auf dem MacBook erstellen. Eigene YouTube-Filme und selbst erstellte Podcasts bearbeiten, dabei gleichzeitig den Ton abhören wollen und das nicht ortsgebunden, sondern auch während einer längeren Zugfahrt oder beim Italiener um die Ecke.

 

Vergleicht man den DT 240 PRO mit seinen größeren Geschwistern, fällt eines recht schnell ins Auge: Die reduzierte Größe. Kompakter, leichter und durch die eindrehbaren Ohrmuscheln deutlich transportabler, macht er sich erfreulich flach. Auf diese Weise lässt er sich im mitgelieferten Stoffbeutel platzsparend in Rucksack, Trolley oder auch im Handgepäck ohne Stress verstauen.  


beyerdynamic DT 240 PRO - Einsatzszenario


beyerdynamic DT 240 PRO / Praxistest auf www.audisseus.de / Foto: Fritz I. Schwertfeger / www.audisseus.de
beyerdynamic DT 240 PRO

 

Wie auch sein genetisches Vorbild, der DT 770 PRO, der in allen internationalen Studios und auch bei unzähligen Musikbegeisterten weltweit im Grunde Kultstatus genießt,  arbeitet auch der DT 240 PRO nach dem geschlossenen Konstruktionsprinzip. Das hat gerade bei professionellen Anwendungen mehrere Vorteile.

 

Vielleicht also daher noch schnell eine kurze Erklärung an dieser Stelle. Das Konstruktionsprinzip beschreibt einfach ausgedrückt, was die Membran rückwärtig „sieht“. Während ein hinter der Membran geschlossenes Gehäuse diese zwar weniger frei aufspielen lässt, weil kein Druckausgleich stattfindet und rückwärtig reflektierende Schallanteile wieder auf die Membran einwirken, bietet es folgende Vorteile:

 

Durch die Kapselung dringen weniger Außengeräusche in Richtung Ohr, was ein konzentrierteres, störungsfreies Hören ermöglich und auch bei der Tieftonwiedergabe für ein druckvolles, tief hinabreichendes Fundament sorgt. Gleichzeitig wird so aber auch verhindert, dass die vom Kopfhörer emittierenden Schallanteile nach außen dringen und so beispielsweise bei der Aufnahme wieder in das Mikrofon einstreuen. Ebenfalls Folge des geschlossenen Prinzips: Bei längerem Tragen kann es durchaus warm um die Ohren werden.

 

 

Anders entsprechend das halboffene und insbesondere das offene Konstruktionsprinzip bei dem hinter der Membran durchaus ein Druckausgleich stattfindet und reflektierenden Resonanzen in zweierlei Form der Garaus gemacht wird. Zum Einen durch durch den direkten Weg ins Freie (offen) oder in Verbindung mit einer sorgsam eingesetzten und speziellen Bedämpfung (halboffen). Hier ist auch ein längeres Tragen problemlos möglich, denn die Luft um die Ohren darf nach außen entweichen, erwärmt so den Ohrbereich nicht über Gebühr. Die Folge all dieser „Offenheit“ ist allerdings, dass man sich Außengeräuschen ziemlich schlecht entziehen kann und auch der Bassbereich einen Tick schlanker daherkommt. 

 

So betrachtet, erklärt sich auch warum beispielsweise der offen konstruierte DT 990 PRO aufgrund seiner jeder noch so feinsten Verästelung folgenden Wiedergabe und der halboffene 880 PRO als neutraler Allrounder, eher beim Mixing & Mastering anzutreffen sind. Ohne Schallisolierung erfüllen sie andere Einsatzzwecke und dienen aus diesem Grund nicht als unmittelbar direkte Vorbilder für den DT 240 PRO.   


beyerdynamic DT 240 PRO - Design und Verarbeitung


beyerdynamic DT 240 PRO / Praxistest auf www.audisseus.de / Foto: Fritz I. Schwertfeger / www.audisseus.de
beyerdynamic DT 240 PRO

 

In Sachen Design gibt sich der DT 240 PRO eher sachlich nüchtern, statt verspielt oder gar avantgardistisch. Er folgt einem reduziert schlichten Ansatz und bewegt sich in einer Art „Stealth-Modus“, den er mit seinem voll umfänglichen schwarzen Äußeren maßgeblich vorgibt. Hochglänzende Logos oder sonstiges BlingBling braucht er auch nicht, schließlich soll ja mit ihm gearbeitet werden.

 

Und wo gearbeitet wird, da kann es zuweilen durchaus auch mal robust und ruppig zur Sache gehen. Trotz seines, für einen Over-Ear relativ geringen Gewichts von 196 Gramm macht der kleine PRO einen durchaus soliden, ja fast unkaputtbaren Eindruck. Schaut man ins Detail offenbart sich eine piekfeine Verarbeitung und eine durchdachte Konstruktion die auf Langlebigkeit ausgelegt zu sein scheint.

 

beyerdynamic DT 240 PRO / Praxistest auf www.audisseus.de / Foto: Fritz I. Schwertfeger / www.audisseus.de
beyerdynamic DT 240 PRO

 

Nicht etwa aus schnödem Kunststoff, sondern aus gänzlich in schwarz gehaltenem Metall, Druckguss um genau zu sein, bestehen beispielsweise die unterhalb des Bügels angebrachten Gabeln, welche die Ohrmuscheln aufnehmen. Wo wir gerade bei den metallischen Elementen des DT 240 PRO sind, wer genau hinschaut, der erkennt auch, dass der umlaufende, äußere Ring der Ohrmuscheln aus schwarz eloxiertem Aluminum gefertigt wurde.   

 

Je länger ich der Verarbeitungsqualität des kleinen PRO auf den Zahn fühle, beispielsweise am beweglichen Lager der Ohrmuschel, ertappe ich mich um so öfter ein "aha" und "oho" vor mich hin zu murmeln. Erfreulich hier, dass ein robuster Metallstift als Drehlager dient. Da wackelt und klappert lange nichts, doppelte Verschraubungen am Kopfband und auch den Schwertfegerschen Biege und Zugtest besteht der Kopfhörer mit Bravour.

 

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beyerdynamic DT 240 PRO

 

Metall findet sich übrigens auch im Kopfband wieder, welches durch die gut dosierbare Rasterung eine feine Anpassung an die Kopfgröße seines Trägers erlaubt. Mit sattem aber nicht überfesten Anpressdruck liegt der DT 240 PRO sicher und robust um die Ohren.

 

Die neigbaren Ohrmuscheln mit ihrer hautschmeichelnden, Schall isolierenden und in feinem Kunstleder umhüllten Ohrpolsterung ermöglichen insgesamt eine ausgezeichnete Balance aus  hohen Trage-komfort und verwackelungsfreien, straffen Sitz.

 

Sowohl das orientiert reduzierte Aussehen als auch der Material-Mix unterstreichen den reduziert-robusten Gesamteindruck und lassen den DT 240 PRO kostspieliger wirken als er in Wirklichkeit ist. Auch gegenüber teureren Konkurrenten braucht er sich nicht zu verstecken, das schlichte Auftreten in mattem schwarz steht dem Kopfhörer ausgesprochen gut.

 

Interessant vielleicht in diesem Zusammenhang noch etwas zur Größe der Ohrmuscheln, die wie eingangs erwähnt recht kompakt geraten sind. Die austauschbaren Ohrpolster, schmiegen sich sportlich eng um die Ohren, so dass man etwas verunsichert zunächst über den Begriff Over-Ear neu nachzudenken beginnt. Aber hier kann Entwarnung gegeben werden, der DT 240 PRO soll, um eben besagte Vorteile in Sachen Mobilität bieten zu können, die kompakte Form eines On-Ears mit dem Komfort und den akustischen Vorteilen eines Over-Ears vereinen. Fertig ist dann ein Hörer, den beyerdynamic als Compact Over Ear tituliert während ich darüber sinniere, ob man ihn auch schlicht als "Crossover" bezeichnen könnte. Aber genug der Haarspaltereien.

beyerdynamic DT 240 PRO / Praxistest auf www.audisseus.de / Foto: Fritz I. Schwertfeger / www.audisseus.de
beyerdynamic DT 240 PRO

 

Werfen wir lieber noch einmal einen Blick auf die beiden Ohrmuscheln, die beide auf ihrer Unterseite jeweils einen Klinkenanschluss für das mitgelieferte Spiralkabel anbieten. Das dient der größeren Flexibilität, je nach Gusto und Situation kann die Klinke also an die linke oder rechte Ohrmuschel wandern. So ist man für jeden Einsatzzweck gewappnet und kann bei Bedarf den Bewegungsradius statt der vorgegebenen 1,25 Meter bei vorsichtiger Arbeitsweise auf bis zu drei Metern ausdehnen. Das Kabel an sich durchlief, wie man mir bei beyerdynamic versicherte, zahlreiche Belastungstests und absolvierte diese mit Bravour. 

 

Die niederohmige Auslegung des Kopfhörers (34 Ohm) bietet den Vorteil, dass seine 40 mm messenden Treiber auch von Laptops, Smartphones oder anderen mobilen Gerätschaften mit weniger leistungsstarken Verstärkern zu ordentlich lauter Schallpegelabgabe überredet werden. Auf die beyerdynamic typischen Tesla bewährten Antriebe muss man hier zwar verzichten aber das geht bei dem niedrigen Preis des DT 240 PRO auch vollkommen in Ordnung. 


HÖRTEST


beyerdynamic Impacto essential / Praxistest auf www.audisseus.de / Foto: Fritz I. Schwertfeger / www.audisseus.de
beyerdynamic DT 240 PRO

 

Bei aller Liebe und Konzentration in Sachen PRO Schiene, ich kenne viele Nutzer und das schließt auch mich selber ein, die mit einem beyerdynamic PRO sehr wohl und mit viel Genuss in ihrer Freizeit Musik genießen. Warum sollte es, so die Frage, beim DT 240 PRO denn nicht genauso sein?

 

Für den Hörtest greife ich neben der klassischen Trias MacBook Air, iPhone und Digital Audio Player, aus rein nostalgischen Gründen sogar auf einen iPod zurück. Über den referenziös aufspielenden Pioneer XDP-30R  erklingt  kalifornische Prog-Metall Band Helmet mit ihrem Stück „Repetition“ aus dem Album Strap It On. Schon allein aus reiner Neugier will ich wissen, wie sich der DT 240 PRO mit wenig hochkarätig aufgenommenem Ausgangsmaterial denn so schlägt. 

 

Die von Page Hamilton hart und schrammelig angespielten Riffs kommen über den DT 240 PRO mit kräftigen Fundament und breitbandigen Antritt an die Ohren. Bei diesem Stück kommt es mir nicht unbedingt auf Feinheiten an, denn als Filigrankünstler geht bei Helmet keiner der Musiker wirklich durch. Vielmehr ist es die Differenzierungsfähigkeit des Kopfhörers, die mich interessiert. 

 

Der DT 240 PRO macht seine Sache hier außerordentlich gut. Er hält die Instrumentierung der nicht wirklich gelungenen Einspielung ordentlich auseinander und bleibt auch bei der räumlichen Darstellung authentisch. Dass er zwar im direkten Vergleich zum zum DT 1770 PRO etwas vordergründiger, im Temperament zurückhaltender und insgesamt nicht in gleicher Weise transparent und differenziert an die Ohren drängt, sehe ich ihm mit Blick auf den Preisunterschied wohlwollend nach.

 

Zwar kann er auch mit der Abbildungstiefe eines DT 770 PRO nicht ganz mithalten, aber dafür justiert sich bei ihm eine andere Besonderheit ein. Statt den Versuch zu unternehmen künstliche Bühnentiefe beizufügen, versetzt er den Zuhörer lieber ein Stückchen weiter nach vorne, in Richtung der ersten Reihe im Auditorium. War vorher also die Sicht ein wenig verdeckt, erlaubt der DT 240 PRO nun einen sehr genauen Blick auf Hamiltons das Gitarrenbrett bearbeitende Hände und auch die stimmliche Präsenz wirkt etwas näher herangezogen.  

beyerdynamic Impacto essential / Praxistest auf www.audisseus.de / Foto: Fritz I. Schwertfeger / www.audisseus.de
beyerdynamic DT 240 PRO

 

Um nicht falsch verstanden zu werden, Räumlichkeit ist beim kleinen PRO durchaus vorhanden, aber eben in der Form die erforderlich ist, um den situativen Eindruck einer Aufnahme deutlicher darzustellen.

 

Wird verinnerlicht, dass der DT 240 PRO als kritisches Abhörinstrument vorgesehen ist, dann erschließt sich die nach leicht vorne gezogene Bühnenperspektive ganz von alleine. Auch etwas anderes fällt auf, insgesamt scheint er im Bereich des Grundtons etwas wärmer abgestimmt zu sein, was ihm ein farbenfroheres, sattes Klangbild mit auf dem Weg gibt.

 

Die dynamischen Qualitäten können sich ebenfalls sehen lassen. Das explosive Moment des DT 240 schiebt eher mit sanft geprägter Handschrift an, anders als ich es von den größeren PRO Modellen gewohnt bin. Bei „Since We´ve Been Wrong“ von Mars Volta aus dem Album Octahedron, wenn der Schlagzeuger Thomas Pridgen aus der Stille heraus eruptiv und mit Verve die Felle traktiert, bleibt der DT 240 PRO hier etwas dezenter und zurückhaltender im direkten Vergleich zu seinen größeren PRO Geschwistern.  

beyerdynamic DT 240 PRO / Praxistest auf www.audisseus.de / Foto: Fritz I. Schwertfeger / www.audisseus.de

 

Wechseln wir zu FKA twigs um auch den anderen Fähigkeiten des DT 240 PRO etwas genauer auf den Zahn zu fühlen. Beim Stück „Pendulum“ aus dem Erstlingswerk LP1 fällt sogleich auf, dass unterschiedlich positionierte tonale Ereignisse die im Hintergrund stattfinden, sich permanent in Bewegung zu befinden scheinen und zum allem Überfluss auch noch vom linken Kanal in den rechten und wieder zurück eilen, sehr punktgenau umrissen dargestellt werden. Das habe ich auch schon weniger frei aufspielend und weniger exakt zu Gehör bekommen. Die greifbare Lokalisationsfähigkeit und das agile, temporeiche Spiel verbuche ich als eindeutigen Pluspunkt.

 

In Sachen Hochton zeigt der kleine PRO, dass Auflösungsvermögen und Detailfreude durchaus auch mit samtigen Anstrich funktionieren können. Hier liefert der Heilbronner eine feinfühlige Auflösung die Schärfen vermeidet und aufgrund der sanfteren Tendenz eine phantastische Langzeittauglichkeit an den Tag legt. Nichts zischelt, nervt oder beißt. Zwar zeigt sich der zum Vergleich herangezogene kostspieligere Sony MDR-1A in Sachen Luftigkeit und Auflösung akkurater und arbeitet jedes kleine Detail mit noch größerer Hingabe heraus, aber die vornehm zurückhaltende Art des beyerdynamic kann ebenfalls punkten. Schließlich, und das sollte nicht außer acht gelassen werden, wird auch mehrstündiges Arbeiten mit dem DT 240 PRO auf diese Weise nicht zur Tortur. Da spielt es dann auch keine Rolle, dass das letzte Quäntchen Explosivität und Attacke geopfert wird. Denn bei aller Liebe zur Feingeistigkeit, langes ermüdungsfreies Hören kommt nicht von ungefähr. 

 

beyerdynamic DT 240 PRO / Praxistest auf www.audisseus.de / Foto: Fritz I. Schwertfeger / www.audisseus.de

 

Bleiben wir bei FKA twigs und wechseln einfach zur EP mit dem sperrigen Titel M3LL155X, hervorragend geeignet um Mittelton und Tieftonwiedergabe näher zu überprüfen. Es gehört zu den Qualitäten der jungen Britin beim Stück „Glass & Patron“ ihre klare, weiche stimmliche Intonation entweder vollkommen natürlich oder auch gerne elektronisch verfremdet und untermalt von gehaltvollen Basssalven zum Besten zu geben.

 

Da dürfte eigentlich kein Bein still stehen, aber wir konzentrieren uns hier schön auf den tonalen Charakter des beyerdynamic, der sich keinerlei Blöße gibt, sondern ganz im Gegenteil mit einer sehr ausgewogenen Stimmwiedergabe förmlich brilliert. Da ist Transparenz, Auflösung und eine wohlige Fülle in der Stimme, wie sonst gerne auch von kostspieligeren Kopfhörern dargebracht. Hier greife ich dann auch ganz unerschrocken zum Audio-Technica ATH-MSR7, der preislich ebenfalls wie auch der Sony höher angesiedelt ist. 

 

Und wie zu erwarten löst der Audio-Technica deutlich präziser und mit größerem Raumgefühl für Tiefe und Ausdehnung auf, aber die Signatur im Stimmbereich trifft ungefähr die gleiche Struktur, während auch die Natürlichkeit der Klangfarben in diesem Bereich in einem ähnlichen Verhältnis zueinander stehen. Insofern kann sich der kleine beyerdynamic ordentlich was auf seine Mittenwiedergabe einbilden, die mit hoher Natürlichkeit und einer samtig, leicht wärmeren Timbrierung punktet. Eine hohe Stimm- wie sprachverständlichkeit mit eher sonor runder statt kantig kühler Ausprägung, ergibt in Verbindung mit den kräftigen Bassqualitäten ein in hohem Maße ungekünstelt wirkendes Klangbild.

beyerdynamic DT 240 PRO / Praxistest auf www.audisseus.de / Foto: Fritz I. Schwertfeger / www.audisseus.de

 

In Sachen Tieftonwiedergabe zeigt er bei Einsetzen der tieffrequenten Bass-salven ordentlich Druck und reicht erstaunlich weit in den Frequenzkeller hinab, ohne dabei eine überzogene oder gar übergewichtige Gangart aufzuzeigen. Kontrolle und natürliche Struktur sind vorhanden, wenn nicht mit der gleicher Straffheit wie es ein DT 770 PRO zu leisten vermag.

 

Die Abstimmung des DT 240 PRO lässt bei weiterer Betrachtung eine leichte Betonung der tieferen Frequenzen erkennen. Was aber nicht weiter Schlimm ist,  führt es eben nicht in Richtung der Spassfraktion, sondern eher zu einer wohlig satten Unterfütterung des klanglichen Fundamentes. Was wiederum dazu führt, dass das Gesamtbild bei leisen Pegeln nicht all zu blutleer daherkommt.



FAZIT:


Mit dem DT 240 PRO rundet beyerdynamic sein Produktportfolio im PRO-Bereich durchaus eindrucksvoll nach unten ab. Der unterwegs vielen vielleicht doch zu sperrig wirkende DT 770 PRO erhält einen hoch mobilen, robusten, dabei optisch außerordentlich dezent wie clean wirkenden Stellvertreter, der auch klanglich nichts anbrennen lässt.

 

So ist der DT 240 PRO im Hochton klar und detailfreudig, frei von gleißender Helligkeit aufspielend und mit feinseidiger Langzeittauglichkeit versehen. Sein Mittenband ist geschmeidig und transparent mit beweglicher Agilität. Im Tiefton füllig und tief hinabreichend bleibt er fern jeglicher Übertreibung, auch wenn er hier eine leichte Betonung aufweist. Eher im Sinne einer klar definierten und mehr nach vorne als in die Tiefe orientierten Räumlichkeit bietet er eine realistische Dimensionierung von klanglichen Ereignissen, Instrumentierungen oder stimmlichen Darbietungen.

 

Für kreativ schaffende wird er ebenso zum treuen Begleiter, wie für all diejenigen die keine Lust verspüren ihren teuren Kopfhörer außerhalb der vier Wände einzusetzen. Sein bequemer Sitz, seine Robustheit und sein reduziertes schlicht schwarz gehaltenes Äußeres machen ihn zu einem wohlklingenden Allrounder. Der beyerdynamic DT 240 PRO ist um es einfach und abschließend auszudrücken, sowohl für Audioschaffende als auch für Musikliebhaber mit Anspruch ein Geheimtipp für schmales Geld.  


BEYERDYNAMIC DT 240 PRO

beyerdynamic DT 240 PRO / Praxistest auf www.audisseus.de / Foto: Fritz I. Schwertfeger / www.audisseus.de
  • 80 Pkte Klang
  • 75 Pkte Ausstattung
  • 85 Pkte Verarbeitung
  • 80 Pkte Bedienung
  • 80 Pkte Bassqualität
  • 80 Pkte Neutralität
  • 75 Pkte Feindynamik / Präzision


Preis: 99,00 Euro

Verfügbarkeit: Bereits erhältlich

 

beyerdynamic GmbH & Co. KG

Theresienstraße 8

74072 Heilbronn

Fon +49 7131 617-0

Fax +49 7131 617-224

 

Mail: info@beyerdynamic.de

Web:www.beyerdynamic.de


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