Innuos PhoenixNET / Praxistest auf www.audisseus.de / Foto: Fritz I. Schwertfeger / www.audisseus.de
Innuos PhoenixNET

INNUOS PHOENIXNET - HIGH END NETZWERK-SWITCH


INNUOS PHOENIXNET


Autor: Fritz Schwertfeger

Bilder: Fritz Schwertfeger / Innuos

23. Mai 2021


Ein so deutlich hochpreisiger Ethernet-Switch wie der Innuos PhoenixNET hat durchaus das Potential zu polarisieren. Seine klangliche Auswirkung fällt auf den ersten Blick vielleicht nicht ganz so drastisch auf, wie beispielsweise bei raumakustischen Maßnahmen oder einer Investition in deutlich hochwertige Lautsprecher respektive Verstärker. Aber...


Innuos PHOENIXNET - KEINE KOMPROMISSE


...ein derart audiophiler Ethernet-Switch kann durchaus das Zünglein an der Waage sein, welches dem geneigten Highender den Unterschied zwischen absolutem Hochgenuss oder latenter innerer Unruhe aufzeigt. Eben weil man etwas zunächst nicht wirklich Fassbares in der digitalen Wiedergabe zu vermissen wähnt. Netzwerk-Komponenten wird oftmals und im Allgemeinen eine zu vernachlässigende Rolle eingeräumt. Aber gerade sie sind meines Erachtens nach, insbesondere für eine ergreifende Musikwiedergabe, keineswegs zu unterschätzende Faktoren. 

 

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Innuos PhoenixNET

 

Da steht er nun vor mir, der in Portugal erdachte und dort auch hergestellte PhoenixNET, Nuno Vitorinos neuester Streich. Nach dem PhoenixUSB, das nächste Mitglied der Phoenix-Familie, das sich unmittelbar und direkt aus den Entwicklungen des Innuos Flaggschiffs Statement ableitet. Beim PhoenixNET geht es einzig um allein um den Netzwerk-Part, der allgemein sehr stiefmütterlich behandelt wird.

 

Geht man doch davon aus, dass nur Datenpakete hin und her geleitet werden und diese keinerlei Auswirkung auf den Klang haben. Da wir aber keine Datenpakete hören, sondern deren Transport und letztlich Transformation von digitalen zu analogen Signalen einen langen, empfindlichen und nicht immer störfreien Weg zurücklegt, macht es durchaus Sinn sich dem Weg von der Quelle über die Datenautobahn bis hin zum Streamer genauer zu widmen.

 

Denn hier kommt es auf Kleinigkeiten an, Nebensignale oder gar Rauschen (Rauschspannungen) sind ganz unwillkommene Faktoren. Störungen die bereits über die Verkabelung eingefangen werden wirken sich aus, ebenso Mängel im Hochfrequenz-Übertragungsverhalten aufgrund minderwertiger Steckverbinder. Und auch was die Verkabelung anbelangt, sind gut geschirmte Ethernet-Kabel ab Cat 6A eher als Basis zu betrachten, eher noch Cat 7 oder sogar Cat 8 zu empfehlen. Und ja, zugegeben, bereits Cat 6A Leitungen sind im Grunde oversized, denn ihre Konzeption sieht 10-Gigabit-Netzwerke und Signalbandbreiten von 500 Megahertz vor. Dimensionen also, die hier eigentlich keinerlei Rolle spielen. Dennoch ist die Schirmwirkung im niedrigen Frequenzband nicht außer Acht zu lassen, weswegen auch gerne zu den höher eingestuften Ethernet-Kabeln gegriffen werden kann. 

 

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Innuos PhoenixNET

 

Der PhoenixNET will optisch anders sein, als alle anderen Netzwerk-Switches. Gut erkennbar bereits an seinem äußeren Erscheinungsbild, das keineswegs Zubehör-Charme, sondern den selbstbewussten Esprit der Innuos Designsprache nach außen trägt. So verfügt der PhoenixNET über die unregelmäßige, prismenartige Frontplatte, wie sie vom ZenMini Mk3 bis hin zum Statement zu finden ist. Makellos und von sehr hoher Güte auch die Verarbeitungsqualität, da gibt es nichts zu kritteln. Das Stahlblechgehäuse verfügt mit einer Breite von 21,5 cm über platzsparende Abmessungen. Übrigens diesbezüglich identisch zum erwähnten ZenMini Mk3 und dessen linearen Netzteil. Während Streamer und Linearnetzteil weniger tief bauen, teilt er sich bei 8,7 cm Höhe sowie 34,2 cm Tiefe, die exakt identischen Abmessungen mit dem PhoenixUSB. 

 

Auch als Quartett ließen sich alle eben erwähnten Komponenten von Innuos, nicht nur theoretisch, sondern auch in  der Praxis problemlos aufeinander stapeln. Vor allem aufgrund ihres überschaubaren Gewichts, wiegt doch der  PhoenixNET gerade mal oder anders betrachtet, respektable 5 kg. Jedenfalls für Freunde des Kallax-HiFi finden sich hier vier gute Gründe für eine Einzelbelegung, wobei auch das immer noch als platzsparend durchgeht. Wenn ich darüber nachdenke, dann wäre in solch einer Konstellation in einem doppelten 4er-Kalax, die obere Ebene komplett belegbar. Würde man diese Vorstellung weiter verfolgen, nur um die unteren vier Lücken zu füllen, dann erscheint eine Innuos Vorstufe mit einem Phonoabteil - samt externen Linearnetzteil - als durchaus wünschenswert. Und, um das zu vervollständigen, eine im Innuos-Dress gehüllte Endstufe, die gleich einer Linn LK280 / Spark Kombi ein externes Kilowatt-Netzteil als Begleitung erhielte. Gedankenspiele, aber gut, ich schweife ab.

 

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Innuos PhoenixNET

 

Im Inneren des PhoenixNET findet sich ausreichend Platz, denn anstelle eines vollgestopften Elektronik-Sammelsuriums erstreckt sich dem Betrachter ein pieksauber konzipiertes und wohl durchdachtes Layout. Wir erinnern uns, dass Nuno Vitorino sich beim Statement ohne Rücksicht auf Budget-Beschränkungen gründlich austoben durfte,  also jeder noch so kleinen Detailfrage nachging. Der dortige kompromisslose Aufbau in eigentlich allen einzelnen Segmenten,  legt auch den Grundstein für die beiden Phoenix-Komponenten. Das gilt sowohl für den PhoenixUSB, der das Reclocking des USB-Datenstroms einem breiteren Nutzerkreis zugänglich macht, wie jetzt auch für den PhoenixNET, der mit der aufwendigen, wie kompromisslosen Netzwerksektion gleichzieht. 


INNUOS PHOENIXNET - Die INNEREN WERTE


 

Was also zeichnet den PhoenixNET aus? Da wären zunächst Dinge, die auf den ersten Blick gar mal so deutlich auffallen. Wie die drei Gerätefüße beispielsweise, deren resonanzdämpfende Entkopplung für Ruhe am Gehäuse sorgt.

 

Schraubt man den oberseitigen Gehäusedeckel ab, findet sich auf dessen Innenseite eine ebenfalls dämpfende Masse. Diese, so gibt Innuos zu verstehen, soll eventuell einwirkende Vibrationsenergie, beispielsweise durch Schallausbreitung, in Wärme umwandeln. Und auch die RJ45-Steckverbinder der Ethernetanschlüsse verfügen ihrerseits über eine umlaufende Dämpfung, um etwaigen Resonanzen des Gehäuse-Chassis zu begegnen. 

 

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Während sich beispielsweise mein D-Link DGS-108 bei der Stromversorgung mit einem vermutlich sehr preiswert kalkulierten Schaltnetzteil zufrieden geben muss, werden hier gleich gleich zwei Linear-Netzteile in die Pflicht genommen. Eines für die Hauptplatine, das andere dediziert für den OCXO-Taktoszillator des PhoenixNET. Zusätzlich legt Nuno Vitorino enormen Wert auf direkte Verbindungen. Kurze Wege bedeuten in diesem Fall auch geringere Gefahr einer möglichen Einwirkung  durch elektromagnetische Einflüsse, wiederum um so wichtiger wenn ein hervorgehobenes Augenmerk auf die Signalreinhaltung gelegt wird. 

 

Allein die Ethernet-Buchsen hinterlassen einen massiven, robusten Eindruck und der bemerkenswert feste Sitz ist sicherlich kein Zufall. Bei genauer Betrachtung lässt sich erkennen, dass sie von dem zwar amerikanischen, aber eben auch im schwäbischen Heilbronn ansässigen Elektronikunternehmen, Amphenol-Tuchel stammen. Bemerkenswert hierbei, dass eine dieser Ethernet-Buchsen schon im Einkauf soviel kostet wie mein kompletter D-Link Netzwerk-Switch. Und davon finden sich immerhin vier auf der Rückseite des PhoenixNET, welche dem Betrachter ansonsten nur noch lediglich einen Stromanschluss, inklusive Ein-und Ausschalter bereit hält.  



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Das sonst üblicherweise an der Rückseite feststellbare, hysterisch-flackernde Netzwerklichtspiel vorhandener LEDs an den Ethernet-Buchsen, findet hier aus Gründen der Signalreinhaltung schon mal nicht statt. So dass man aufgrund der fehlenden Hintergrundbeleuchtung zumindest optisch gar nicht erkennt, ob das Gerät eingeschaltet ist oder nicht. Und auch Frontseitig finden sich diesbezüglich keinerlei Hinweise.  Den PhoenixNET, ist er einmal in Betrieb genommen wieder auszuschalten, so erklärte mir Nuno Vitorino, macht im Grunde eigentlich nur wenig Sinn. Denn der 25 MHz Taktoszillator schätzt stabile Temperaturverhältnisse.

 

Erst bei dauerhaft konstanter Betriebstemperatur geht er seiner hochpräzisen Arbeit am Besten nach. Wie auch beim PhoenixUSB setzen die Portugiesen hier auf einen OCXO (Oven Controlled Crystal Oscillator) Taktkristall, der in einer geschlossenen, ofenkontrollierten Behausung ungestört seiner Arbeit nachgeht. Und gerade das Aufrechterhalten einer konstanten, gleichmäßigen Temperatur bedingt gehörigen Schaltungsaufwand, sollen selbst geringste Schwankungen vermieden werden. Und wer jetzt wegen des dauerhaften Betriebszustandes mit der Stromrechnung hadert, dem sei versichert, dass der Hersteller überschaubare 3 Watt im Leerlauf und 7,5 Watt in der Belastung angibt. Da verbraucht eine Fritzbox schon mehr. 

 

Während gewöhnliche Taktoszillatoren in der Regel mit einer Genauigkeit von etwa 30 ppm (parts per million) aufwarten, neigt der von Innuos in die Pflicht genommene Taktgeber mit bemerkenswerten 3 ppb (parts per billion) regelrecht zu akkuraten Fanatismus. Damit davon auch ja nichts verschenkt wird, findet sich der Ethernet-Switch-Chip in unmittelbarer Nähe zum Taktgeber. Auch hier erinnern wir uns an die kurzen Wege. Interessant auch, dass man hier nicht einfach zu einem Gigabit-Chip von der Stange greift, sondern diese Arbeit ganz bewusst einem ausgesuchten 100 Mbit-Chip überlässt. Wird doch dieser für einen audiophilen Einsatz, als schlicht geeigneter erachtet. Und um hochfrequentes Störfeuer an dieser Stelle, braucht man sich auch keine Sorgen mehr machen. Gut zu erkennen ist bei der weiteren Betrachtung, dass den Ethernet-Buchsen vier kleine schwarze Trenntransformatoren vorgeschaltet sind. Damit werden sowohl Gleichstromanteile, wie auch weitere frequenzbedingte Störanteile außen vor gelassen. 



Ebenfalls gut zu sehen, die für Ihre Rauscharmut bestens beleumundeten LT 3045 Regulatoren von Analog Devices, welche die Spannungsversorgung der Netzwerk-Platine verantworten. Nicht zu übersehen ist jedenfalls der in der Mitte thronende, üppig dimensionierte Ringkerntrafo, der von Mundorf-Kondensatoren flankiert, die Versorgung der beiden Linearnetzteile übernimmt. Hinter der Frontplatte nehmen die von Dr. Sean Jacobs entworfenen CX-Module ihren Platz ein. Wie auch beim PhoenixUSB, übernehmen diese die rauscharme und ultrakonstante Spannungsregelung. Ganz schön viel Aufwand also. Um so spannender die Frage, wie sich all dies klanglich auswirkt.  


INNUOS PHOENIXNET - Der KLANG


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Man kann mir sicherlich nicht nicht vorwerfen, es dem PhoenixNET besonders leicht machen zu wollen. Denn tonale Veränderungen zeigt eine für diese Zwecke herangezogene Kii Three unumwunden und gnadenlos auf. Dazu kommt, dass der PhoenixNET seine Fähigkeiten mithin unter erschwerten Bedingungen unter Beweis stellen muss. Statt einer direkten Verbindung an den Router, lasse ich ihn folglich Bekanntschaft mit dem Ethernetanschluss eines Devolo D-Lan-Adapters machen.

 

Hier wird der Datenstrom huckepack über das Stromnetz übertragen und somit auch allerlei Störsignalen ausgesetzt, die sich zwangsläufig im Stromnetz tummeln. Vermutlich wird Nuno Vitorino darüber nicht sonderlich amüsiert sein, aber ich hatte auch nicht versprochen mit Laborbedingungen aufwarten zu können. Und wenn mein D-Link DGS 108 damit wunderbar zurechtkommt, dann sollte der PhoenixNET sich auch nicht lumpen lassen. 

 

Während via Roon und dem Roon Nucleus eine kurz gehaltene Playlist, mit ohnehin schon gefühlt tausendfach gehörten Stücken erneut über den D-Link Switch durchläuft, mache ich mir Gedanken über eine, natürlich aus rein unterstützenden Gründen, adäquate Weinbegleitung. Daher dekantiere ich kurzerhand einen aus dem oberen Douro stammenden Quintado Monte Xisto Oriente von Nicolau de Almeida. Es ist im Grunde nicht zu fassen, was die Portugiesen hier für unglaublich kraftvolle wie facettenreiche, komplex eingefasste aber dennoch geschmeidige und obendrein fein ziselierte Weine abliefern. Sollte der PhoenixNET in die gleiche Kerbe schlagen, dann ist der Abend ein doppelter Hochgenuss. 

 

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Aber jetzt Konzentration, der bereits im Vorfeld gut eingespielte PhoenixNET ist nun an der Reihe und lässt mich bereits beim Stück „Ayrilik Hasreti“ des türkischen Jazz Virtuosen Erkan Ogur (Album: Kimse Kamaldi) mehr als nur aufhorchen. Potzblitz durchfährt es mich, gewinnt doch das Klangbild mehr als nur deutlich heraushörbar an Ruhe, Tiefe und umspannt dazu obendrein eine ausgedehntere Bühnentiefe.

 

In seiner ganzheitlichen Darbietung wirkt das Stück emotionaler und gleichzeitig unangestrengter. Feine Details, wie das zarte Bearbeiten des perkussiven Schlagwerks werden unmittelbarer wahrgenommen. Unterstreichen den musikalischen Kontext, die Seele des Stücks, wenn sie so wollen noch deutlicher. Aber damit noch nicht genug, das Mittenband zeigt sich gerade bei der Plastizität der Klavierläufe freimütiger. Sie perlen druckvoller und somit insgesamt authentischer aus der Kii Three, während auch das nachfolgende Bass-Solo wunderbar fließend im Wechselspiel zu den perkussiven Elementen seinen eigenen Raum findet und damit tonal stimmiger eingebettet wirkt. 

 

Ein zwischenzeitlich mit in die Hörrunde aufgenommener NuPrime Omnia SW-8 Netzwerk-Switch kann zwar den D-Link DGS-108 hörbar hinter sich lassen, reiht sich aber aufgrund der noch filigran losgelöster wirkenden, müheloseren wie plastischeren Spielweise des PhoenixNET anstandslos hinter diesen ein. Der Unterschied zwischen dem PhoenixNET und einem allerwelts Switch lässt sich vielleicht am trefflichsten im Vergleich zwischen einer alpinen und gewöhnlichen Wanderung beschreiben. Beides bringt einen vorwärts, aber die berauschenderen, eindrucksvollen Aussichten offenbaren sich mit der aufwändigeren Variante. 

 

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Innuos PhoenixNET

 

Einzelne Instrumente, wie beispielsweise die Oud, zeigen bei deutlicherer Konturenschärfe eine gleichzeitig gesteigertere Körperlichkeit. Sie wirkt somit unangestrengter und dennoch authentischer, während sogar der Raum zwischen der Oud und der restlichen Instrumentierung präsenter und damit auch greifbarer wirkt.

 

Damit meine ich, dass man die Musiker mitsamt ihrer Instrumentierung  mühelos im Raum "förmlich" ausmachen kann und ihr Interagieren dadurch müheloser und nachvollziehbarer wirkt. Bleiben wir beim Aspekt der Räumlichkeit, nicht nur die Tiefe, sondern auch die Ausdehnung der Bühnenbreite erstreckt sich in meiner Wahrnehmung über dem PhoenixNET großzügiger.

 

Jedenfalls weisen nunmehr deutlicher vernehmbare, sich tief in die Randbereiche ausdehnende Hallfahnen und eben das Ausklingen einzelner Töne auch vor der Boxengrundlinie darauf hin. Somit löst sich die Musik nochmals eindringlicher und intensiver, man könnte sogar meinen mit mehr imaginärer "Größe" von den Lautsprechern und bleibt aber in ihrer Wahrnehmung gleichzeitig unangestrengt, wie gleichermaßen involvierend. Viel lieber also versinkt man im Hörsessel, ohne sich weiter Notizen machen zu wollen und nimmt noch ein oder zwei Gläschen des  vorzüglichen Oriente Douro. 

 

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Abschließend erklingt die reduzierte Instrumentierung des Eva Klesse Quartetts, bestehend aus Saxophon, Piano, Bass und Schlagzeug in der „Ballade auf zwei Beinen“ (Album: Miniatures ). Und es ist nicht nur die deutlich wahrnehmbare, gesteigerte Emotionalität, die mich regelrecht in ihren Bann zieht. Da ist das nunmehr wie losgelöst wirkende, wunderbar umrissene und somit metallisch-konsistentere Scheppern, das von einem erweiterten Raumhintergrund begleitet wird. Oder das sanfte Streicheln des Besens auf dem Fell. Alles wirkt offener und losgelöster, dabei frei von Härten oder ungelenker Kantigkeit. Kurzum formuliert schlichtweg musikalischer, beweglicher und somit authentischer. Aber auch das Klavierspiel verblüfft mit seiner Natürlichkeit, während das zunächst gezupfte Bassspiel ungemein plastisch und mit mehr Tiefe und Körperlichkeit, als noch über den NuPrime Omnia SW-8 und erst recht dem D-Link DGS-108, auf sich aufmerksam macht. 

 

Oder die nunmehr wie auf dem Silbertablett präsentierten chromatischen Veränderungen, wenn das Saxophon filigran angeblasen wird oder der Bogen auf den Saiten des Kontrabass entlang gleitet. Hier findet eine betontere und damit deutlich einnehmendere Wiedergabe statt. Man könnte auch von einer authentischeren oder in Richtung Natürlichkeit gesteigerten tonalen Balance sprechen, bei der die oftmals wie ungestüm anbrausende Dynamik digitaler Wiedergabe sich in Richtung einer emotionaleren, sprich analoger wirkenden Spielweise verändert. Auch hier verblüfft mich wieder die Größe, mit der das Stück im Raum Abbildung findet.  Schließe ich die Augen, so erscheint es mir, als hätte sich jener, die Lautsprecher und mich selbst umfassende Raum gänzlich verabschiedet und das Quartett spielte unmittelbar, ohne jegliche Barriere, direkt vor mir. 


INNUOS PHOENIXNET - FAZIT:


Der Innuos PhoenixNET ist in Relation betrachtet kein günstiger, aber ein kompromisslos zielführender Daten-Dirigent, der seine Aufgabe mit großer Bravour meistert. Hat der PhoenixNET die Zügel an der Hand, bewegt sich die tonale Balance in eine richtigere, natürlichere Richtung, frei von komprimierender Künstlichkeit oder klanglichen Härten. Er zeigt dem auf perfekte Wiedergabegüte bedachten Highender unumwunden auf, dass ernsthafter Umgang mit digitalen Signalen von der Pike auf, ihrer gezielten Neutaktung, einem konsistent-peniblen internen Transport, wie auch alsdann an einen Streamer / Bridge und anschließenden DAC nicht nur Theoreme, sondern auch in praxi von enormer Bedeutung sind.

 

Im Endergebnis führt der Innuos PhoenixNET zu einer besonderen Musikalität, deren involvierende, mitreißende Wirkung den Hörer vollumfänglich einzunehmen versteht und letztlich die Essenz des genußvollen und emotionalen Hörens ausmacht. Blicken wir ins andere Lager, sehen wir schnell die Analogie. Für ein gutes MC-System geben leidenschaftliche Hörer ebenso unumwunden, die gleiche Summe aus. Der PhoenixNET ist möglicherweise nicht jedermanns Sache, für den absoluten Highender jedoch, das derzeitige Maß der Dinge in Sachen Ethernet-Switch. 


INNUOS PHOENIXNET

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Innuos PhoenixNET
  •   100 Pkte Klang
  •   100 Pkte Räumlichkeit 
  •   100 Pkte Mittenqualität
  •   100 Pkte Bassqualität
  •   100 Pkte Neutralität
  •   100 Pkte Feindynamik / Präzision


Innuos

Ed.CACE, Lote 15, Esc. 4 e

Pav. 2 e 3

Loteamento Industrial de Loulé

8100-272 Loulé / Portugal

 

 

Tel: 0800 724 4538

E-Mail: sales@innuos.com

Web: www.innuos.com

 

Preis: 2 749,00 Euro

 

Erhältlich im Fachhandel oder unter www.innuos.com


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