Heos by Denon / Praxistest auf www.audisseus.de/ Foto: Fritz I. Schwertfeger / www.audisseus.de

HEOS by Denon - Multiroom-System im Praxistest


Heos by Denon


Autor: Fritz I. Schwertfeger

Bilder: Denon / Fritz I. Schwertfeger

November 2017


Multiroom-System – Praxistest: Heos 3 / Heos 7 und Heos HomeCinema

 

Drahtlose Musiksysteme wie die HEOS by Denon-Systemfamilie, die sich bequem von Smartphone oder Tablet steuern lassen erfreuen sich einer immer größer werdenden Beliebtheit. Smart und kompakt zugleich, ermöglichen die drahtlosen Soundsysteme von HEOS by Denon die unkomplizierte Realisierung eines Multiroom-Verbundes in den eigenen vier Wänden, bei denen bei Bedarf kein Raum unbeschallt bleibt. Mit dem  Heos AVR lassen sich sogar 5.1 Konfigurationen bereits vorhandener Lautsprecher sowie den HEOS by Denon Musiksystemen realisieren.  

 

Schickes, wohnzimmerfreundliches Design, leistungsstarke Class-D Verstärkung für effizient sparsame wie kraftvolle Verstärkung und die Zukunftssicherheit durch permanente Updates seitens des Herstellers zählen zu den Erfolgsfaktoren.


HEOS BY DENON - Intelligent und Vielseitig


Denon erkannte recht früh, dass für einen großen Teil der Hörerschaft die Form des Musikhörens eine Art Transformation durchläuft. Multiroom, d.h. die gleiche oder unterschiedliche Musikwiedergabe in verschiedenen Räumlichkeiten oder Umgebungen, unkomplizierter, drahtloser Musikgenuss und smarte Steuerung rückten in den Blickpunkt.

 

Mit dem HEOS-System brachte Denon deshalb bereits vor einigen Jahren die erste Generation seiner kompakten Multiroom-Familie auf den Markt. Nach und nach ergänzten mehr Modelle das Line-Up, das mittlerweile in respektablen Umfang angewachsen und in zweiter Generation verfügbar ist. Ergänzt mit dem Kürzel "HS2" und technisch aufgewertet macht die neue Generation mit zahlreichen neuen Funktionen von sich reden. So gehören nunmehr Hi-Res und DSD-Wiedergabe, unkomplizierte Bluetooth-Konnektivität mit dem aptX Standard bis hin zu CD-Qualität bei den meisten HEOS Familiengliedern zum guten Ton und machen die HEOS by Denon Lautsprecher zu vielseitigen Kostverarbeitern jeglicher Couleur.  

 

Kommen wir zu den Dingen die heute eine Selbstverständlichkeit darstellen. So wird der hohe Bedienkomfort durch die sauber aufgebaute und clever strukturierte HEOS-App (iOS und Android) sichergestellt. Diese stellt nicht nur die kinderleichte Konfigurierung und Anbindung der Systeme mit dem heimischen Netzwerk sicher, sondern erlaubt per Fingertip auch den Zugriff auf ein schier unerschöpfliches Musikreservoir aus dem Netz. Musik lässt sich reaktionsschnell und ohne Wartezeiten entweder über das Netzwerk oder per Bluetooth kinderleicht auf das System übertragen.

 

Darüber hinaus sind abertausende Internetradiosender oder Millionen von Songs aus den immer beliebter werdenden Streamingdiensten wie TIDAL und Deezer, die ihre Inhalte auch in verlustfreier CD-Qualität bereitstellen oder den verlustbehafteten Diensten wie Spotify oder Apple Music selbstverständlich spielerisch verfügbar. Musik auf externen USB-Festplatten oder USB-Sticks ist genauso willkommen wie der spielerische Zugriff auf Musik aus dem Smartphone und den darauf installierten Musik-Apps.

 

Und auch die eigene, über die Jahre gewachsene Musikbibliothek, ob auf PC / Mac oder eine NAS abgelegt - vermutlich ein immer weiter anwachsendes Hi-Res Repertoire beinhaltend - lässt sich über die Soundsysteme bequem und komfortabel abspielen.



Kein Raum ist wie der andere und ganz gleich, ob für die Wohnung, das Haus oder in in den wärmeren Monaten für die Außenbeschallung von Balkon oder Terrasse - für jedes Einsatzszenario bietet Heos passende Zuspieler an. Die Lautsprecherfamilie erstreckt sich vom kompakten Heos 1 HS2, der sich mit dem wiederaufladbaren GoPack einfach überall hin mitnehmen lässt, über seine ebenfalls zum Stereo-Set konfigurierbaren größeren Bruder Heos 3 HS2 weiter über den Heos 5 HS2 bis hin zum wuchtigen Heos 7 HS2. Die Fähigkeit, alle einzelne One-Box-Systeme zu vollwertige Stereo-Setups zu konfigurieren, lässt das System nach den Wünschen oder Bedürfnissen seiner Besitzer einfach mitwachsen.

 

Aber auch Cineasten kommen mit dem Heos Homecinema System nicht zu kurz. Sie können nicht nur ihren schmallippigen TV-Sound aufpimpen und Filme von Blu-ray mit den modernen Sound-Formaten erleben, sondern auch Musik, Hörspiele oder Radiobeiträge über das System genießen, das aus einem Soundbar in Verbindung mit einem drahtlosen, kompakt bauenden Subwoofer besteht. Für größere Räume oder wenn es schlicht "a bißerl mehr" sein darf geht die HEOS BAR und der größere HEOS Subwoofer den berühmten Schritt weiter. 

 

Last but not least bietet Heos by Denon mit Heos Link HS2 einen Pre-Amp, der die Funktionalität der Heos-Systeme auf einen vorhandenen Verstärker überträgt und so zur Schnittstelle zwischen einer älteren Anlage und der modernen Streamingwelt wird. Wer seine alte Anlage entrümpeln und nur passiven Lautsprecher behalten will, dürfte mit dem Heos Amp auf seine Kosten kommen. Dieser bietet die Streaming-Intelligenz, Funktionalität und Leistungsverstärkung des Heos-Systems in einem kompakten Gehäuse an.

 

Wer vorhandene Lautsprecher im Verbund mit angeschafften HEOS-Speakern zum 5.1 Ensemble kombinieren möchte, kann auf den neuen HEOS AVR zurückgreifen. Dieser bietet nicht nur fünf Verstärkerzüge, sondern auch 4K Ultra HD und DTS-HD Master Audio und Dolby TrueHD für hochwertiges Multichannel-Entertainment.

 

Für eher professionelle Anwendungsgebiete, sei es beispielsweise ein Restaurant, Bar, Hotel oder Einkaufsgeschäft stehen mit dem Heos Drive HS2 8 verstärkende Kanäle und vier unterschiedliche Musikzonen für bereit. Der neue HEOS Super Link empfiehlt sich für seriöse Smart-Home Installationen und bietet sogar die derzeit angesagte Amazon Alexa-Sprachsteuerung obendrauf.   


HEOS by Denon - DER TEST


Heos by Denon / Praxistest auf www.audisseus.de/ Foto: Fritz I. Schwertfeger / www.audisseus.de

 

Zum Test fanden sich letztlich mit dem kompakten Wireless-Lautsprecher Heos 3 HS2, dem One-Box-Musiksystem Heos 7 HS2 und dem Heos HomeCinema gleich drei Systeme ein.

 

Die Einrichtung ins Netzwerk gestaltet sich denkbar einfach und intuitiv. Die Heos-App aufs iPhone aufgespielt und schon führt das Konfigurationsmenü entspannt und schlafwandlerisch durch das Setup.

 

Bei der Einrichtung verwundert zunächst, dass die kostenlos erhältliche App (iOS/Android) mit gleich zwei Forderungen an den ungeduldigen Erstnutzer herantritt. So wird einerseits Zugriff auf das Mikrophon verlangt und gleichzeitig die Verbindung des Smart-Device mit dem Heos Gerät durch ein mitgelieferten 3,5 mm Klinkenkabel angeregt. Im Vergleich zu Sonos oder Raumfeld mutet dieses ungewöhnliche Verhalten zunächst seltsam an, aber die Erklärung folgt auf dem Fuß.

 

Zumindest was die Verwendung des Kabels anbelangt. Dieses übernimmt die für die Einbindung ins heimische Netzwerk erforderliche Datenübertragung der Zugangsdaten. Dass der Zugriff auf das Mikrofon ohne weitere Erklärung bleibt, lässt vielleicht vermuten, dass eine zusätzliche Funkion den Weg in die App noch nicht gefunden hat und sich Heos Kunden noch auf das eine oder andere Schmankerl freuen können.

 

Wie auch immer, steht die Verbindung, quittiert das System die erfolgreiche Anbindung in das private Netzwerk mit einem dezenten blauen Leuchtstrahl aus der unterseitig angebrachten LED-Einheit. Sollte das Leuchten als störend empfunden werden, lässt es sich einfach herunter dimmen.

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App

Die für iOS und Android Geräte kostenlos erhältliche HEOS by Denon App erweist sich als logisch strukturiert und bietet gleichzeitig einen hohen Informations- und Komfortgehalt. Drei anwählbare Ebenen auf der unteren Seite der App-Oberfläche lassen eine übersichtlich und frei von Stolperfallen gehaltene Steuerung zu.

 

Bedienung:

Das HEOS by Denon System erlaubt per klassischer Bedienelemente lediglich die Veränderung der Lautstärke oder auch das Stummschalten. Hierzu finden sich beim Heos 3 HS2 auf der Oberseite eine Wipptaste für die Lautstärke und eine weitere für die Stummschaltung, während diese beim Heos 7 HS2  und der HomeCinema seitlich angebracht wurden. Simply as can be, sozusagen. Alles andere erfolgt komfortabel und übersichtlich über die Heos App.

 

Design:

Der Grundzug der auf alle Heos Modelle implementierten Formensprache, findet stets in der außergewöhnlichen Gehäuseform seinen Ausdruck. Ob, wie beim Heos 3 HS2 und etwas dezenter beim Heos 1 HS2 die Rückseite, oder bei den Heos HS2 Modellen 5 und 7 die Oberseite - von einer simplen Box kann keine Rede sein.

 

Bei nachfolgender genaueren Betrachtung des Heos 3 wird recht schnell deutlich, dass die Designer bei der Wahl der Formensprache keine Lust auf Kurvendiskussionen, sondern eher auf eckige Formen und halsbrecherische Kanten hatten, was dem Ganzen einen wohlig progressiven Charakter verleiht und sich dabei gleichzeitig wohltuend von der Ausdrucksleere zahlreicher anderer Geräte hervorhebt.

 



HEOS by denon  -  SOUND und TECHNIK


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Heos 3 HS2:

Der kompakte Heos 3 HS2 Lautsprecher kokettiert förmlich mit seiner progressiven Formensprache. Er integriert sich entweder in weißer oder schwarzer Ausführung wunderbar in jegliches Wohnraumambiente. Das Gehäuse besteht aus stabilem Kunststoff und überlässt den Nutzer die Entscheidung, ob er den Lautsprecher lieber aufrecht oder liegend platziert.

 

Wer mag, der kann ihn per rückseitiger Gewindebohrung auch perfekt an die Wand oder auf einem passenden Ständer zur Geltung bringen. Die frontseitige Stoffbespannung schützt die beiden Vollbereichs-Chassis, die von Denon selbst entwickelt wurden.

 

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Interessant ist nicht nur die im Innern unsichtbar werkelnde energieeffiziente Class-D Verstärkung besagter Chassis, sondern auch der Blick auf die Rückseite des Heos 3 HS2. Dort findet sich neben dem Bassreflex-Rohr, dass unterstützend in den tieferen Registern für Schub sorgt auch ein ganzer Reigen praktischer Anschlussmöglichkeiten, die nahezu unbegrenzte musikalische Möglichkeiten bieten.

 

Für ganz old school mäßigen Anschluss von externen Zuspielern wie CD-Player bis hin zum Flachbildfernseher (warum nicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen) bietet sich der 3,5 mm Klinkeneingang an, während Festplatten, SSDs, einfach über den USB-Anschluss andocken. Der Clou hierbei ist dann noch die Möglichkeit, die so beigesteuerten Inhalte auch auf andere Heos Lautsprecher zeitgleich zu übertragen oder gar Multiroom mit unterschiedlicher Musikwiedergabe bequem zu realisieren.

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Der Netzwerkanschluss empfiehlt sich für all die diejenigen die gerne auf ihre Hi-Res Bibliothek zurückgreifen. Im Gegensatz zur drahtlosen Anbindung bietet die Kabelvariante eine höhere Bandbreite bei der Übertragung und damit eine störfreie Wiedergabe - frei von Artefakten oder Aussetzern. Das keinerlei Musikübertragung an einen Kopfhörer erfolgt, mögen die meisten Nutzer verschmerzen, wünschenswert wäre es aber allemal.

 

Im Hörtest beeindruckte der Heos 3 HS2 mit seiner knackigen und sehr detaillierten Spielweise, die agil und mit viel Pfeffer, eher temperamentvoll als gelangweilt zu Werke ging. Dabei war es dem Heos 3 HS2 einerlei, ob die Inhalte direkt vom MacBook Air via iTunes gestreamt kamen oder die bordeigenen Musikdienst-Apps als Datenlieferant fungierten. Was ebenfalls richtig Spaß machte, war der Zugriff auf die Server-Instanz des Auralic Aries Mini.  


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Heos 7 HS2:

Die Speerspitze im Sortiment von HEOS by Denon bildet eindeutig die Nr. 7. Immerhin 4,5 kg auf die Waage bringend, beansprucht der Heos 7 HS2 eine Stellfläche von knapp 48 cm, die seine wohlproportionierte Größe imposant auf Sidebord oder Regal zur Schau stellt.

 

Mit seinem Design stellt er quasi den Antipoden zum Zeppelin von Bowers&Wilkins dar und fordert gleichzeitig den Sonos Play:5 als passenden Sparringspartner in den Ring. Im formschönen Kunststoffkleid, das auf der Oberseite von gebürstetem Edelstahl eingefasst wird, verbergen sich fünf Chassis.

 

Nicht ganz ohne Stolz weist Denon darauf hin, dass es sich bis auf das Subwooferchassis auch hierbei um maßgeschneiderte Eigenentwicklungen handelt. Jeweils zwei Hoch- und zwei Mitteltöner flankieren den die unteren Oktaven bearbeitenden Tieftöner. Als besonderer Clou erweisen sich zwei zusätzliche und ebenfalls nicht sichtbare Passivmembranen, die statt einem nach außen hin offenem Bassreflexrohr zum Einsatz kommen.

 

Das so konstruierte Gehäuse bietet somit einen Mehrwert in Sachen Flexibilität bei der Aufstellung, denn einer wandnahen Aufstellung kommt dieses Prinzip eher entgegen, als ein rückwärtig strahlendes Reflexrohr. Vor allem in Ecken positioniert führt dies zumeist zu vermehrter Raumanregung und einem unnötig aufgeblähten Bassbereich.

 

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Aber davon kann hier keine Rede sein. Das Heos 7 HS2 System beeindruckt mit einem sehr körperhaften und vor allem tief hinabreichenden und präzisen Bassspiel, das schon bei den ersten Tönen aufhorchen lässt. Damit im Bassbereich nicht all zu schnell die Puste ausgeht, spendierte Denon gleich fünf Class-D Verstärkerzüge, so dass jedes Chassis in jeder Situation die entsprechend perfekt dosierte Leistung zugespielt bekommt. Konstruktionsbedingt warten die Class-D Verstärker mit geringer Wärmeentwicklung  trotz hoher Leistungsabgabe auf.

 

In Sachen Funktionalität bietet  das Heos 7 HS2 One-Box-System  ebenfalls das große Komfortpaket wie seine anderen Geschwister aus der Heos Familie. Von Bluetooth nach neuestem Standard inclusive aptX, Hi-Res Wiedergabe bis 24 bit / 192 kHz und sogar DSD bis hin zur USB-Anbindung von Festplatten und Sticks ist alles an Bord. Ebenfalls erfreulich, der klassische AUX-Eingang, der vom modernen Hi-Res Player bis hin zum CD-Player oder MD-Player alle nur vorstellbaren Zuspieler aufnimmt. Gut, wer jetzt unbedingt an einen Plattenspieler denkt, sollte einen entsprechenden Phono-Pre in Betracht ziehen. Dann ginge auch das, erlaubt ist schließlich was gefällt. Kabelgebunden per Ethernet oder mittels WLAN Anbindung sowohl im 2,4 GHz als auch im störunempfindlicheren 5 GHz Band findet der Heos 7 HS2 Anschluss ins heimische Netzwerk.

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Als weiteres Schmankerl weist der Heos 7 HS2 auf seiner Seite einen klassischen 3,5mm Kopfhörerausgang auf. Warum sich nicht im bequemen Ohrenbackensessel zurücklehnen und den auf dem Sideboard residierenden Heos 7 HS2, einfach als als persönlichen Zuspieler nutzen, um Inhalte ungestört genießen zu können. Natürlich ginge das auch mit Smartphone und Konsorten, aber dieses Feature ist als absoluter Mehrwert zu verstehen, denn nicht jeder hat seine gesamte Musikbibliothek auf dem Smartphone. Und in Zeiten wegfallender Klinkenstecker wie beim neuen iPhone 7 macht das schon gleich mehr Sinn.

 

Mit oder ohne Kopfhörer eröffnet sich so eine Hörsession mit Zugriff auf ein riesiges Musikreservoir. Zugang zur eigenen Musikbibliothek, einer evtl. vorhandenen NAS-Platte, Streamingdiensten wie Spotify, TIDAL und Konsorten, voila. Multiroom wird bei Denon per App gesteuert - zu einem Kinderspiel. Sogar Inhalte die auf einem USB-Stick im Heos 7 HS2 vorgehalten werden, lassen sich beispielsweise per Knopfdruck auf die in einem anderem Raum werkelnde Heos HomeCinema unkompliziert streamen. 

 

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Dass der Heos 7 seine Stärken gerade auch in großen Räumen ausspielen kann, demonstriert er im Hörtest quasi aus dem Stehgreif. Bei energiegeladenen Titeln lässt er sich keineswegs aus der Ruhe bringen, sondern schiebt mit einen eindrucksvollen Tieftonfundament nach vorne und liefert dabei, für ein One-Box-System, eine in der Tat ungewohnt breite Bühnenabbildung.

 

Bei dem Stück „Voice Of Wildernes“ von Ben Weaver fällt der sehr natürlich und sehr ausgewogen wirkende Charakter des Heos 7 HS2 auf. Die Instrumentierung wirkt weder eingeschnürt noch blechern, sondern erfährt eine sehr natürliche und füllige Reproduktion, die man eher aus einem Lautsprecher-Boxenpaar vermutet. Zwar fühlt man sich, was die Tiefenstaffelung angeht, ein oder zwei Reihen weiter vorne verortet, aber dennoch wirkt das Klangbild in sich stimmig, verwöhnt förmlich mit diesem sonoren, tiefen Bass und einer klaren, offenen Hochtonwiedergabe. Detailfreudig und mit breiter Farbpalette ausgestattet auch der Mittenbereich.

 

Heos by Denon / Praxistest auf www.audisseus.de/ Foto: Fritz I. Schwertfeger / www.audisseus.de

 

Egal wie sehr man den Heos 7 auch fordertet und den Lautstärkepegel forciert, er bleibt stets sehr ausgewogen, klingt dabei weder nervös oder ungestüm. Ebenfalls bemerkenswert, das mit ungewöhnlicher Weite und Tiefe ausgestattete, raumfüllende Klangbild. Dies macht den Heos 7 zu einem sehr musikalisch aufspielenden System, das auch audiophile Klangliebhaber von einem One-Box-System überzeugen dürfte.

 

Kurzum, das Heos 7 HS2 wird sich vermutlich nur von einem zusätzlichen Heos 7 HS2 und damit einem problemlos per App realisierbaren, kanalgetrennten Stereo-Setup in die Schranken weisen lassen. Das treibt zwar den Anschaffungspreis in die Höhe, aber entlohnt all diejenigen, die keine Lust auf quaderförmige Lautsprecher haben nicht nur mit einer außergewöhnlichen Formsprache, sondern dürfte mit Sicherheit einen deutlich spürbaren Klanggewinn mit sich bringen.  Vergleichbares konnte ich bereits beim Test der deutlich kleineren Raumfeld One S umgehend feststellen. Die DSD-Wiedergabefähigkeit des Heos 7 HS2 verbuche ich als besonderes Feature, das nicht nur theoretischen Mehrwert verspricht.  


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Heos HomeCinema

Eigentlich sollen Soundbars zunächst den Fernsehton aufpäppeln, die Erweiterung auf Film- und Musikgenuss schlägt indes ein weiteres Kapitel auf. Dass mit dem Heos HomeCinema System auch gleich die Einbindung in das vorhandene Heos-System und die sich damit ergebende Multiroom-Funktionalität dazukommt, macht die Sache gleich viel interessanter.

 

Praktischerweise besteht die Heos HomeCinebar aus zwei Komponenten. Dem vor dem Fernseher, sei es auf dem Sideboard oder bei direkter Wandanbringung, auch gerne unterhalb des Fernsehers residierenden Soundbar und dem kompakt gehaltenen Wireless Subwoofer.

 

Dank dessen zierlichen Ausmaße von gerade mal 17 cm Breite und 31 cm Höhe, kann dieser kann auch gerne unauffällig irgendwo im Raum platziert werden. Beim Pairing untereinander nimmt der Heos Subwoofer umgehend und ohne weiteres Zutun drahtlos Kontakt zur Soundbar auf. Das ist nicht nur für den Anwender einfach entspannt, sondern macht auch meterlange, quer durch den Raum zu verlegende Kabel obsolet. Einfacher geht es wirklich nicht.  

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Befreit von der Tieftonarbeit, ist die ganz in schwarz gehaltene Soundbar denkbar rank und schlank geraten. Dabei optisch alles andere als langweilig - die mittig abfallende, parabelartig geschwungene Linienform von einer Seite zur anderen - verleiht ihr in ein leichtes Auftreten mit einer gleichzeitig dynamik suggerierenden Wirkung.

 

Einerseits grazil und unauffällig aber dennoch ansprechend progressiv - so lässt sich die Heos HomeCinebar wohl am trefflichsten umschreiben. Die formschöne Integration ins heimische Wohnzimmer ist nicht nur augenblicklich, sondern auch kinderleicht zu bewerkstelligen. Per App erschließt sich die drahtlose oder kabelgebundene Einbindung ins Netzwerk, Passwort eingeben, fertig.

 

Sind schon andere Heos-Systeme und auch ein Heos-Konto vorhanden finden sich alle Streamingdienste, voreingestellte Radiostationen und weitere Konfigurationen bereits wie von Geisterhand eingestellt wieder. Selbst auf kleinste Details scheinen die Ingenieure bei Heos Wert gelegt zu haben. Sollte die Soundbar die Funkstrecke der Fernbedienung zum TV überdecken, lässt sich dieses Manko recht einfach beheben.

 

Die Soundbar empfängt die Signale der TV-Fernbedienung und leitet sie per rückseitigem Sender einfach weiter. Aber was ist wenn gerade mal kein Smartphone oder Tablett zur Steuerung zur Hand ist, oder man sich selber einfach zu tief im Sofa versunken sieht, um aufzustehen und die linksseitig am Gehäuse angebrachten Bedientasten zu betätigen? Keine Sorge, auch daran wurde gedacht. Die Soundbar erlernt einfach die Codes der TV-Bedienung und lässt sich so bequem steuern.

Heos by Denon / Praxistest auf www.audisseus.de/ Foto: Fritz I. Schwertfeger / www.audisseus.de

 

Rückseitig betrachtet zeigt sich der Soundbar der Heos HomeCinema durchaus Anschlussfreudig. Neben einem analogen 3,5 mm Klinkeneingang (AUX) stehen auch hier ein USB-Eingang für Festplatten oder Sticks sowie jeweils ein koaxialer oder optischer Eingang zur Verfügung. Der HDMI Eingang, sowie ein HDMI Ausgang mit Audio-Rückkanal (ARC) komplettiert in Verbindung mit fast allen gewohnten Heos-Netzwerkfunktionalitäten das Bild. Lediglich ein, nein, zwei kleine Wermutstropfen tauchen hier auf. Die HomeCinebar unterstützt kein Hi-Res Material und verfügt auch nicht über die gewohnte, direkt verfügbare Bluetooth-Funktionalität.  

 

Im Inneren der Soundbar finden sich zwei ovale Tief-Mitteltöner, die am oberen Ende ihres Wirkbereiches, den Stab an zwei 20mm messende Hochtonkollegen übergeben. Jedem Chassis wird ein eigener Verstärkerzug zur Seite gestellt, der stets die idealen Leistungsportionen beisteuert. Gleich mehrere Digitale Signalprozessoren mit hoher Rechenleistung, kümmern sich um die klangliche Aufbereitung und Dekodierung von eingehenden Signalen.

 

Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Dolby Digital oder DTS kodiertes Material handelt. Die Rechenleistung wird auch eingesetzt, um bei Bedarf ein Weitläufigkeit suggerierendes Klangpanorama zu erzeugen. Auch gilt es die Frequenzen auf die Chassis aufzuteilen sowie die zeitlichen Laufzeiten bei der drahtlosen Einbindung von Soundbar und Subwoofer im Griff zu behalten, damit der Bass nicht dem Rest hinterherhinkt.  


HÖRTEST


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Bereits bei ganz banalem Fernsehton spielt die Kombination aus Soundbar und drahtlosen Subwoofer den an der Wand hängenden 46 Zöller gnadenlos, sie verzeihen meine plakative Ausdrucksweise, in Grund und Boden. Dialoge sind plötzlich klar umrissen, präziser Wahrnehmbar und von üppiger Fülle geprägt.

 

Dünn, schal und leer klingen die Stimmen dann wieder, wenn man auf den Fernseher zurückschaltet. Man ist schlicht baff erstaunt, dass bereits bei schnödem Fernsehton eine Tiefe und Weite im Klangbild vorhanden sein kann, die man all die Jahre so nie wahrgenommen und daher auch nicht vermisst hat. 

 

Selbst bei lauen Vorabendserien (ich oute mich als Konsument nicht Arthaus konformen Bildmaterials, aber was solls) scheint es auf einmal so etwas wie Dramaturgie unterstreichendes Grollen und Grummeln im Soundscore zu geben. Die Stimmen kommen satter, mit mehr Fundament und Umfang, sind damit deutlich klarer, und verständlicher. Der im Hintergrund wabernde Musikscore, der sonst bei normalem Fernsehton irgendwie untergeht, untermalt fast schon substanziell die Szenerie.

 

Heos by Denon / Praxistest auf www.audisseus.de/ Foto: Fritz I. Schwertfeger / www.audisseus.de

 

Richtig interessant wird es dann bei sportlichen Ereignissen, wie zum Beispiel der Länderspiel-Übertragung unserer Nationalmannschaft. Für eine beeindruckende Soundkulisse, bei der man sich viel näher an das Geschehen eingebunden fühlt, sorgen bereits die lebhafter wahrgenommen Fangesänge im Hintergrund. Ein kräftig geschlagener Pass gibt sich nicht nur ein unscheinbares „pffff“ zu erkennen, sondern ist druckvoll und knackig wahrnehmbar.

 

Grade bei dialoglastigen Filmen macht die Heos HomeCinema sehr viel Sinn und arbeitet auch leisere, sonst gern überhörte, hintergründige Soundeffekte gut hörbar heraus. Weite und Tiefe sind viel realistischer vorhanden, deutlich mehr als es der Fernseher bewerkstelligen kann.

 

Aber auch Radiosendungen via Kabel- oder Sat-Receiver kommen über die HomeCinema sehr gut mit einem wärmeren, fülligen Klangbild zur Geltung. Da überrascht es auch nicht, dass selbst Musik überzeugend wiedergegeben wird. Zwar darf man hier keinen highendigen Sound erwarten, aber gegen eine unspektakuläre, gelassenen Spielweise mit fülligem Bass und charmantem Mittel-Hochton lässt sich wenig Kritisches sagen.

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Richtig krachen lassen kann man es schließlich mit (ebenfalls nicht Arthaus konformen) Hollywood-Streifen wie beispielsweise „White House Down“. So fühlen sich die in das Stadtzentrum hineinfliegenden Hubschrauber beängstigend groß und nah an, klingen sonor und wuchtig.

 

Dank der DSP-Rechenleistung entsteht tatsächlich der Eindruck eines panoramaartig geweiteten Klangbildes. Der Subwoofer schiebt hier sehr druckvoll an, wobei er es manchmal auch doch zu gut meint, und etwas zu forsch voranschreitet. Sicherlich wäre hier eine Regelung der Übernahmefrequenz wünschenswert, so dass er etwas weniger prägnant in Erscheinung tritt.

 

Dennoch ist seine Leistung für die Größe beeindruckend und und lässt keine  Ermüdungserscheinungen erkennen. Explosionen haben ein sattes Fundament, während die Dialoge mit sehr viel Volumen, Präsenz und hoher Verständlichkeit von der Soundbar wiedergegeben werden. Schaltet man wieder auf reinen Fernsehton klingt das nach rein gar nichts, schwach, schwammig und diffus.

 

Lediglich die fehlende Bluetooth- und Hi-Res Funktionalität dürfte vermisst werden, aber das gleicht die vielseitige und anschlussfreudige Heos HomeCinema mit ihrer durchdachten Bedienbarkeit und dem unkomplizierten Handling per App wieder aus. Bereits der Fernsehton wird deutlich substanzieller und profitiert enorm von den Fähigkeiten der Heos HomeCinema.

 

Auch wenn er konstruktionsbedingt nicht mit einer richtigen 5.1 Anlage vergleichbar ist, überzeugt die Zunahme an Fülle und Volumen, Struktur und Verständlichkeit im Vergleich zu den Fähigkeiten eines normalen Fernsehers und das mit weitem Abstand. Die Absenz überscharfer Höhen und eher die Tendenz zu einer körperhaften, wärmeren Spielweise ermöglicht eine hohe Dialogverständlichkeit, die sich für Hörspielen diverser Radiosender geradezu empfiehlt. Und auch die musikalischen Fähigkeiten des Heos HomeCinema-Systems können sich ebenfalls hören lassen.


FAZIT:


Das Heos Soundsystem ist eines der wenigen Multiroom-Systeme, dass neben Hi-Res Wiedergabe auch in den Mehrzahl seiner Systeme auf hochwertiges Musikstreaming per Bluetooth mittels aptX setzt. Die selbsterklärende Einrichtung, die Einbindung in das eigene Netzwerk und der damit verbundene Zugriff auf eine vorhande NAS oder freigegebene Ordner ist im Handumdrehen bewerkstelligt.

 

Dabei zeigt sich das Heos-System auch enorm vielseitig. Die Gruppierungsfunktion erlaubt Streaming von einer Quelle im Haus auf alle weiter vorhandenen Systeme, oder macht die Inhalte untereinander streambar, während die Anschlussfreude auch vor USB-Sticks und Festplatten nicht Halt macht. Der allergrößte Pluspunkt des Heos-Systems ist aber sein Klangbild.

 

Es dürfte das wohl am highendigsten abgestimmte Multiroom-System sein, das mit progressiver Formensprache und pfiffigen Ideenreichtum zum Nutzen des Users - wie im Falle des Akkupacks bei der Heos 1 ganz deutlich - aufwartet. Chapeau.


HEOS by Denon 3 HS2

Heos by Denon / Praxistest auf www.audisseus.de/ Foto: Fritz I. Schwertfeger / www.audisseus.de
  • 75 Pkte   Klang
  • 90 Pkte   Ausstattung / Verarbeitung 
  • 65 Pkte   Brillanz
  • 70 Pkte   Mittenqualität
  • 70 Pkte   Bassqualität
  • 75 Pkte   Neutralität 
  • 80 Pkte Feindynamik / Präzision


HEOS by Denon 7 HS2

Heos by Denon / Praxistest auf www.audisseus.de/ Foto: Fritz I. Schwertfeger / www.audisseus.de
  • 85 Pkte   Klang
  • 90 Pkte   Ausstattung / Verarbeitung 
  • 85 Pkte   Brillanz
  • 80 Pkte   Mittenqualität
  • 90 Pkte   Bassqualität
  • 80 Pkte   Neutralität 
  • 85 Pkte Feindynamik / Präzision


HEOS by Denon HomeCinema

Heos by Denon / Praxistest auf www.audisseus.de/ Foto: Fritz I. Schwertfeger / www.audisseus.de
  • 80 Pkte   Klang
  • 80 Pkte   Ausstattung / Verarbeitung 
  • 75 Pkte   Brillanz
  • 75 Pkte   Mittenqualität
  • 85 Pkte   Bassqualität
  • 75 Pkte   Neutralität 
  • 75 Pkte   Feindynamik / Präzision


Preise:

HEOS by Denon 3 HS2: 349,00 Euro 

HEOS by Denon 7 HS2: 599,00 Euro

HEOS by Denon HomeCinema: 799,00 Euro

 

Weitere Details unter www.denon.de. Erhältlich im Fachhandel.


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