Ultrasone Go Bluetooth - Praxistest auf www.audisseus.de - Foto: Fritz I. Schwertfeger - www.audisseus.de

ULTRASONE GO - APT-X BLUETOOTH ON-EAR


ULTRASONE GO BLUETOOTH


Autor: Fritz I. Schwertfeger

Bilder: Fritz I. Schwertfeger / Ultrasone

25. Juli 2018


Den kabelgebundenen GO On-Ear-Kopfhörer für reisefreudige Naturen präsentierte Ultrasone bereits vor drei Jahren. Wer viel unterwegs ist, schätzt geringes Gewicht und praktisches Handling. Um so erfreulicher, dass Ultrasone mit dem Go Bluetooth in Sachen mobiler Unterhaltung eine weitere und gar nicht mal kostspielige Option anbietet. 


ULTRASONE GO BLUETOOTH - KABEL AB


Ultrasone Go – Nicht nur für reisefreudige Naturen eignet sich der Ultrasone Go Bluetooth als kompakter Begleiter in allen Lebenslagen. Mit seinem geringen Gewicht von gerade mal 162 Gramm empfiehlt er sich auch für all diejenigen, die bereits aus Prinzip keine Lust auf In-Ears verspüren oder denen Over-Ears unterwegs schlicht unzweckmäßig erscheinen.

 

Ultrasone Go Bluetooth - Praxistest auf www.audisseus.de - Foto: Fritz I. Schwertfeger - www.audisseus.de
Ultrasone Go Bluetooth

 

Dabei bringt er als kabelloser Bluetooth On-Ear-Kopfhörer nicht nur von Haus aus die besten Voraussetzungen für ein langanhaltendes und komfortables Hörvergnügen mit. Er schlägt mit aptX und S-Logic an Bord auch in Sachen Klangperformance eine ambitionierte Richtung ein. Und auch wenn sich die patentierte S-Logic Technologie im Go Bluetooth als Basic-Variante wiederfindet, soll sie dennoch durch ihre dezentrale Treiberanordnung für ein räumlichen Höreindruck und ein langzeittaugliches Hören sorgen.

 

Bei der Audioübertragung im Kurzstreckenfunk setzen die Bayern auf den hochwertigen aptX-Standard der via verlustfreier Datenkompression nahezu CD-Qualität verspricht. Mit der drahtlosen Audioübertragung sind uns mittlerweile auch weitere Vorzüge zur Gewohnheit geworden. So ermöglicht ein eingebautes Mikrofon freihändiges Telefonieren, während über kleine Tasten mit Doppelfunktion sowohl die Musiksteuerung geregelt, als auch der Lautstärkepegel verändert werden kann.

 

Man glaubt übrigens gar nicht, wie viele Bluetooth-Profile bemüht werden müssen, um solche meist beiläufig wahrgenommen Features überhaupt möglich zu machen. So dient das A2DP-Profil (Advanced Audio Distribution Profile) der reinen Audioübertragung, während AVRCP (Audio Video Remote Profile) für die Musiksteuerung, HFP (Hands Free Profile) für die kabellose Telefonie und HSP (Headset Profile) für die Headsetfunktion benötigt wird. 


ULTRASONE GO BLUETOOTH - DESIGN


Hält man den Ultrasone Go Bluetooth in der Hand fällt zunächst das bereits erwähnte geringe Gewicht auf. Daran nahtlos anschließend, das in schwarzer Ausführung gehaltene, handschmeichelnde, nextelartige Material mit dem die geschlossen konstruierten Ohrmuscheln wie auch das Kopfband überzogen sind.

 

In Kontrast hierzu stehen die silbern schimmernden und mit dem Firmenemblem geschmückten Oberseiten der Ohrmuscheln. Innerhalb dieser beiden recht schmal gehaltenen Behausungen residieren jeweils 40 mm große Treiber aus Mylar, welche sonst auch in größer dimensionierten Kopfhörern anzutreffen sind. Da erstaunt es fast um so mehr, dass sich sowohl der leistungsstarke Akku als auch die für den Empfang und die weiteren Verarbeitung der Audiodaten notwendigen Bluetooth-Elektronik so platzsparend unterbringen lassen. 

 

Ultrasone Go Bluetooth - Praxistest auf www.audisseus.de - Foto: Fritz I. Schwertfeger - www.audisseus.de
Ultrasone Go Bluetooth

 

Pfiffig auch die Möglichkeit den Akku über den im unteren Bereich der rechten Ohrmuschel angebrachten 3,5 mm Klinkenstecker zu betanken. Das mitgelieferte Kabel (3,5 mm auf USB-A) einfach an ein handelsübliches Handyladegerät und bereits nach knapp drei Stunden steht wieder die volle Leistungskapazität an. Damit gewappnet reicht es für die nächsten 20 Stunden für eine Dauerberieselung, wobei vermutlich niemand so lange am Stück hören dürfte. Für einen Interkontinentalflug reicht es aber ohne Weiteres.

 

Erfreulich auch, dass der Go Bluetooth nicht stumm bleibt, wenn dem Akku tatsächlich mal die Puste ausgehen sollte. Ein ebenso mitgeliefertes Klinkenkabel mit Headsetfunktion bietet sich hierzu dankenswerter Weise an und lässt sich im Tragebeutel des Kopfhörers bei Nichtgebrauch verstauen. 

 

Die Ohrpolster den Go Bluetooth sind weich umhüllt und im Innern mit einem sehr flexibel reagierenden Schaumstoff versehen. Die hautschmeichelnde Polsterung schmiegt sich sehr gut an die Ohren und sorgt wie in meinem Fall - trotz des Brillenbügels - in Verbindung mit dem gut ausbalancierten Anpressdruck, für einen sehr komfortablen Tragekomfort. Außengeräusche werden noch gedämpft wahrgenommen, liegt ein Musiksignal an überlagert dies recht schnell jegliche Störungen von außen, ohne das dabei hohe Pegel gefahren werden müssen.


ULTRASONE GO Bluetooth - KLANG


Ultrasone Go Bluetooth - Praxistest auf www.audisseus.de - Foto: Fritz I. Schwertfeger - www.audisseus.de
Ultrasone Go Bluetooth

 

Im Hörtest überzeugt der Ultrasone Go Bluetooth zunächst durch stör- und unterbrechungsfreien Betrieb, sofern sich nicht zahlreiche, massive Wände zwischen ihm und dem Sender befinden. Das spielt jedoch hauptsächlich bei aptX eine größerer Rolle, im SBC-Modus ist die Reichweite größer und deutlich unempfindlicher.

 

Verbunden per aptX mit dem MacBook Air und via TIDAL mit musikalischer Kost versorgt, zeigt sich der Ultrasone Go Bluetooth als recht ausgewogen abgestimmter Kopfhörer, der mit einem leichtem Hang zu wärmerer Timbrierung eher umschmeichelt als analysiert. Eine unangenehm auffällige Überbetonung des unteren oder oberen Frequenzbandes liegt nicht vor, vielmehr ist eine Tendenz zu einer präsenteren Betonung des Grundtons vorhanden. Das sorgt für eine wahrnehmbare Wärme und Fülle die recht viel Spaß bereiten kann. 

 

Das wird gerade dann deutlich bemerkbar, wenn ein Stück wie „Call My Name“ von The Weeknd (My Dear Melancholy) über den beyerdynamic DT 1770 PRO als Vergleichsreferenz gegengehört wird. Die deutlich neutralere Gangart des beyerdynamic zeigt den Unterschied ohne viel Federlesens auf.  Der Ultrasone Go Bluetooth wiederum, steigt für seine Größe und für einen On-Ear ordentlich tief hinab, während die einsetzenden synthetischen Basswellen druckvoll und mit ordentlicher Vehemenz umgesetzt werden. 

Ultrasone Go Bluetooth - Praxistest auf www.audisseus.de - Foto: Fritz I. Schwertfeger - www.audisseus.de
Ultrasone Go Bluetooth

 

Während die stimmliche Darbietung des Ultrasone Go Bluetooth mit ihrer wohlig warmen Einfassung durchaus angenehm, stimmig und authentisch wirkt, zeigt der deutlich teurere beyerdynamic, dass hier eine konturiertere und neutrale Darbietung andere Akzente setzen kann. Was im Umkehrschluss aber bedeutet, dass hierfür deutliche Mehrkosten in Kauf genommen werden müssen. Wie auch immer, es geht letztlich darum auszuloten wie gut sich der Ultrasone Go Bluetooth gegenüber einer deutlich teureren Referenz schlägt.  In Sachen Obertonspektrum zeigt sich der Ultrasone Go Bluetooth mit einem unaufgeregten Auflösungsverhalten. Das sorgt, ohne glücklicherweise dabei in übertrieben güldene Gefilde abzugleiten, für ein langanhaltendes Hörvergnügen, bremst aber die Luftigkeit und Transparenz in gewisser Weise ein.

 

Dennoch liegt hier kein Grund zum Meckern vor, denn der Ultrasone Go Bluetooth soll ja nicht zum Abmischen im Studio verwendet werden, sondern zum entspannten Musikgenuss. Die tonale Balance liegt also einen Tick in Richtung warm-füllig, was jedoch den meisten Nutzern nicht übermäßig verkehrt vorkommen dürfte. Was letztlich ebenfalls angenehm in Erscheinung tritt, ist die großzügig wirkende Räumlichkeit des Ultrasone On-Ears. Einzelne Klangereignisse heben sich mit ausreichend Platz von und gegeneinander ab, dabei zeigen sich realistische Dimensionen auf, die auf keine übergekünstelte Abbildung setzen.


Ultrasone Go Bluetooth - Praxistest auf www.audisseus.de - Foto: Fritz I. Schwertfeger - www.audisseus.de
Ultrasone Go Bluetooth

ULTRASONE GO BLUETOOTH - FAZIT


Sowohl für den viel reisenden Studenten, als auch für den Berufspendler auf seiner täglichen Odyssee mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit, ist der Ultrasone Go eine interessante Alternative zu rein kabelgebundenen Kopfhörern.

 

Durch seinen faltbaren Mechanismus lässt er sich platzsparend verstauen oder schmiegt sich flach um den Hals, um bei Bedarf sofort eingesetzt werden zu können - sei es zum musizieren oder als Headset, wenn ein Anruf eingeht. Akustisch betrachtet lässt er nichts anbrennen, sondern sorgt mit seinem sauberen, klaren und präzisen Klangbild, inklusive ordentlich Temperament und Dynamik bei gleichzeitig leicht warm-fülliger Charakteristik für ein langzeittaugliches Hörvergnügen.


ULTRASONE GO BLUETOOTH

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  • 76 Pkte Klang
  • 65 Pkte Ausstattung
  • 70 Pkte Verarbeitung
  • 75 Pkte Bedienung
  • 80 Pkte Bassqualität
  • 75 Pkte Neutralität
  • 75 Pkte Feindynamik /
    Präzision 

 

Preis: 149,00 Euro 

 

 

Erhältlich im Fachhandel sowie über www.ultrasone.com


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