Autor: Fritz I. Schwertfeger
Bilder: Fritz I. Schwertfeger
15. Juli 2025
Wenn Technik und Design eine besondere Liaison eingehen, dann verspricht das meist nur Gutes. So gesehen, verhält es sich wie mit einem Cuvée beim Wein. Zwei unterschiedliche Richtungen vereinen sich zu einer interresanten Mischung, die Raffinesse, Tiefgang und mehrschichtige Komplexität vereinen kann. So gesehen, geht Elac mit Adsum eine sicherlich durchaus interessante Kooperation ein.
Mit der Elac Debut ConneX DCB41 konnten die Kieler Lautsprecher- und Elektronikspezialisten ein wortwörtlich, beachtliches und auch bestens anerkanntes Debut feiern, schließlich wurde das preissensible Segment der kompakten, aktiven Stereo-Lautsprecher im Bereich um die 500 – 600 Euro bis dato anderen Konkurrenten überlassen. Warum also nicht Bewährtes einfach besser machen, wird man sich sicherlich gefragt haben und beschloss kurzerhand eine Kooperation mit dem New Yorker Modelabel Adsum.
Anders als in der Automobilindustrie, in welcher sich spezialisierte Edel-Schmieden, wie Alpina, BMW M GmbH oder AMG auch der technischen Basis annehmen, entschieden sich die US-Designer hier für eine rein äußere Veredelung. Gut so, denn das zeigt auf, dass zur technischen Optimierung schlicht kein Grund vorliegt. Schließlich ist mit dem in der Master-Box integrierten Verstärkerzug, der jeweils 50 Watt pro Box bereithält genug Leistung vorhanden, um den knapp 12 cm messenden, mit breiter Sicke versehenen Tieftöner aus Polypropylen und die 19 mm große Gewebe-Kalotte adäquat anzutreiben.
Das reicht, um die von Elac angegebenen 102 db Maximalpegel zu erreichen, was aber niemand ernsthaft mit genussvollem Hören in Verbindung bringen dürfte. Ganz anders bei den angegebenen 50 Hz, die dank des rückseitigen Bassreflex-Schlitzes, ein für die Größe recht ordentliches Tieftonfundament versprechen, während der Hochtöner bis auf 25 kHz hinauf sein Stelldichein gibt. Gemessen an der Größe der Elac Adsum, die mit 24,7 cm Höhe, einer Breite von 14 cm bei einer Tiefe von 17 cm als recht zierlich zu bezeichnen ist, erscheint das durchaus beachtlich.
Da also keinerlei technische Maßnahmen als notwendig erachtet wurden, die letztlich nur unnötig an der Preisschraube gedreht hätten, konzentrierte man sich bei Adsum auf bewährte Tugenden, und zwar ganz vornehmlich das Design. Und genau hier zeigt sich, ich kürze der Einfachheit halber ab, die Elac Adsum von einem ganz anderen Kaliber. Während die Debut ConneX DCB41 eher sachlich und mit einem eher zweckmäßig-nüchternen Erscheinungsbild auftritt, sich damit auch eher unauffällig ins Wohnumfeld integriert, zeigt die Elac Adsum eine ganz andere Stilistik. Diese will sprichwörtlich gesehen werden, setzt neben ihrem nur in gedeckt weißer Ausführung erhältlichen Gehäuse gerade auch auf harte Ecken und Kanten, statt dem abgerundeten Schliff der ConneX DCB41. Aber das ist noch nicht alles, denn anstelle einer grauer Stoffabdeckung, spendierte man der Elac Adsum ein von Magnetkraft gehaltendes, ebenso weißes Stahlblech mit lauter kleinen viereckigen Ausstanzungen, was im weitesten Sinne die Formsprache der Elac Adsum sozusagen stillschweigend reflektiert. Und, man spendierte ihr nicht nur neue Kleider, sondern metaphorisch gesprochen, auch ein neues Schuhwerk in Form von je einem Stahlbügel, auf dessen U-Form die Elac Adsum thronen darf. Das verleiht ihr nicht nur eine optische Leichtigkeit, sondern bietet auch handfeste, akustische Vorteile.
Einerseits erhöht sich dadurch die Position der Elac Adsum, wenn sie auf dem Sideboard im Wohnzimmer neben dem TV als kompetente Kleinkaliber-Aktivbox oder auf dem Schreibtisch als Nahfeld-Monitor am Rechner betrieben wird. Und andererseits reduziert sich dadurch auch ihre Auflagefläche auf ein Minimum, zumal noch rutsch- und vibrationshemmend ummantelt. Lediglich die fehlende Neigungsfunktion könnte man hier monieren, aber gut, man kann eben nicht alles haben.
Oder schon, aber dann kostet es eben entsprechend. Hinsichtlich der Vielseitigkeit der Elac Adsum, spielt sicherlich auch die mitgelieferte Fernbedienung eine Rolle. Denn sie erlaubt eine bequeme Fernsteuerung von Lautstärke und Eingangswahl ohne das rückseitige Bedientableu, (außer bei der Ersteinrichtung der Verkabelung) ständig bemühen zu müssen.
Das jeweilige Einsatzszenario bleibt letztlich dem Nutzer überlassen. Und mit Blick auf die Rückseite zeigt sich eine breite Anschlussvielfalt. So findet sich für genannten TV ein vorhandener HDMI-Eingang mit ARC (Audio-Return-Channel), während sich ein optischer S/PDIF Eingang beispielweise um einen CD-Player oder einen Streamer kümmert. Ein analoger Cinch-Eingang könnte auch ein vorhandenes Tape-Deck aufnehmen. Wer Vinyl für sich entdeckt hat, freut sich über den Schiebeschalter an besagter Schnittstelle, der bei Betätigung, eine Phono-Vorstufe aktiviert und so einen Phono-Eingang bereit stellt.
Und sollte der Laptop oder Rechner Verwendung finden, so kann die USB-Schnittstelle in die Pflicht genommen werden, die allerdings bis 96 kHz / 24 bit mitspielt. DSD oder noch höhere Auflösungen bleiben außen vor. Letztlich ließt sich das ja immer ganz nett, spiet aber beides in meinem Alltag eigentlich so gut wie gar keine Rolle. Interessanter wird da schon Bluetooth, weil man damit recht unkompliziert und schnell Radiobeiträge, Lieblingssender oder Podcasts and die Ohren bekommt. Und hier wartet die Elac Adsum löblicherweise sogar mit dem AptX-Codec auf. Für Freunde tieffrequenter Informationen, steht letztlich auch ein Subwoofer-Ausgang parat, das steigert nicht nur die Belastbarkeit des Systems sondern auch die jeglicher gutnachbarschaftlicher Verhältnisse, wenn man es darauf ankommen lässt.
Aber soweit braucht es eigentlich nicht gekommen, denn obwohl die Elac Adsum für ihre Größe einen respektabel hohen Lautstärke-Pegel aufwartet, liegt ihre Stärke viel mehr darin, dass sie auch bei mittleren und leisen Pegeln ein hohes Maß an Detailgenauigkeit und Klarheit bietet. Sicher, luzide Auflösung und feinkörnige Transparenz wird bei dem Preis niemand wirklich erwarten, insofern geht ihr mit sanfterer Charakteristik eher auf Langzeittauglichkeit getrimmtes Hochtonbouquet absolut in Ordnung. Zumal im Nahfeld gehört, ohnehin kein Mangel an Details zu attestieren ist. In den Mitten zeigt sie sich unaufgeregt, mehr auf der unaufdringlichen Seite von Neutral angesiedelt.
Dafür malt sie auch nicht mit übertriebener Farbintensität, was Stimmen wiederum aber auch nicht zu blass anklingen lässt, aber letztlich dadurch für klare Sprachverständlichkeit sorgt. Sehr schön bei Radio- oder Fernsehbeiträgen. Als Schokoladenseite kann wiederum ihre Bassqualität bezeichnet werden, die Elac Adsum bietet für ihre Größe einen bemerkenswert angewärmten und damit groovig-süffigen Bassbereich. Zwar geht diesem in ganz tieferen Regionen erwartungsgemäß früh die Puste aus, macht aber nichts, denn das schmälert den Genussfaktor hier nicht wirklich. Für die Größe wird hier letztlich reichlich geboten, denn die fundamentale Substanz kann als überdurchschnittlich bezeichnet werden. Zumal das noch sehr erwachsen und unangestrengt klingt. Gut, um nicht falsch verstanden zu werden, die minimale Anwärmung im unteren Mittenband und dem anschließenden oberen Bassbereich nehme ich als systemimmanent gegeben hin. Und da sie dem Klangbild eine charmante Portion Spielfreude und Intensität verleiht, will ich hier auch nicht pedantisch oder überkritisch sein.
Kommen wir zum Stichwort Räumlichkeit und hier speziell zur Tiefenwirkung. Hier bildet sie eher direkt nach vorne orientiert zum Hörer hin ab und leuchtet auch die Seitenränder nicht übertrieben akkurat ab. Was ich ihr aber aufgrund des preislichen und größenbezogenen Gefüges nicht zum Nachteil aussprechen mag. Denn so gesehen, will man hier mehr, muss entsprechend mehr investiert werden. Die Elac Adsum bietet aufgrund ihrer direkten Spielweise eine hohe Sprachverständlichkeit und einen besonderen Involvierungsgrad an. Statt laid-back geprägter Spielweise ist hier mehr zackig-impulsive Stilistik angesagt. Und das steht der Elac Adsum durchaus gut.
Mit der Connex Adsum bietet Elac sowohl fürs Auge als auch für die Ohren eine kompakte Aktivlösung für unangestrengten aber involvierenden Hörgenuss. Im Nahfeld aber auch in der klassischen Hörsituation neben dem TV, punktet sie mit einer preisklassenbezogen hohen Klanggüte, die einen lebendigen und dennoch gleichzeitig langzeittauglichen Klangcharakter, ohne artifizielle Ausprägung beinhaltet. Neben tadelloser Verarbeitung spielt ihr auch das unkomplizierte Handling, sowohl für den bequemen Bluetooth-Stream, wie auch entschleunigende Vinyl-Sessions, gleichermaßen in die Karten. So gesehen ist die Elac ConneX Adsum für alldiejenigen eine Alternative, die entweder nur wenig Raum opfern wollen oder beengte Raumverhältnisse in Kauf nehmen müssen und dabei gleichzeitig auf gehobenen Klang und ein ebensolches äußeres Erscheinungsbild viel Wert legen.
Erhältlich im Fachhandel - Weitere Informationen unter www.elac.de
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